Zahnverfärbungen: Warum sich Zähne gelblich verfärben

... und was du dagegen unternehmen solltest!

Zahnverfärbungen Warum sich Zähne gelblich verfärben
Zahnverfärbungen Warum sich Zähne gelblich verfärben
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    Eine Studie, die sich mit der Wahrnehmung der Zahnfarbe beschäftigte, fand heraus, dass wir Menschen weiße Zähne mit Gesundheit und Vitalität assoziieren, gelblich gefärbte Zähne hingegen mit Krankheit und mangelnder Hygiene. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn wie ein Artikel in der britischen BBC erläutert, können weiße Zähne durchaus von schlechter Gesundheit und leicht gelblich colorierte Zähne eigentlich kerngesund sein. Trotzdem steht außer Frage, dass weiße, strahlende Zähne einfach ästhetischer aussehen – im Idealfall vermeidest du deshalb einerseits eine dunkle Färbung und trägst außerdem dafür Sorge, dass sich auch deine Zahngesundheit in erstklassigem Zustand befindet.

    Nicht jeder Mensch ist mit strahlend weißen Zähnen gesegnet – die Zahnfarbe ist sehr individuell!

    Bevor wir uns den verschiedenen Ursachen für eine Zahnfärbung widmen, möchten wir ein Vorurteil aus dem Weg schaffen. Etwas dunklere, vielleicht sogar gelblich gefärbte Zähne sind keinesfalls automatisch ein Indiz für eine mangelnde Mundhygiene. Denn wie hell die Zähne sind, ist maßgeblich von der Genetik abhängig. Tatsächlich ist es sogar völlig normal, wenn sich die Zähne mit den Jahren etwas dunkler färben. Warum das so ist? Das erklären wir dir jetzt!

    Dein Zahn unterteilt sich, ganz vereinfacht ausgedrückt, in zwei Bereiche: Dentin und Zahnschmelz. Eigentlich sind es noch einige mehr, aber diese beiden sind für die Farbgebung deines Gebisses entscheidend. Das Dentin ist das Innere des Zahns, welches wiederum vom Zahnschmelz umhüllt wird. Von Natur aus ist das Dentin gelblich gefärbt, was wir aber gar nicht so wahrnehmen, weil der Zahnschmelz rund um das Dentin eine eher weiße Färbung besitzt. Wenn sich deine Zähne verfärben, kann das nun zwei Gründe haben:

    • Entweder der Zahnschmelz bildet sich zurück, was wiederum dazu führt, dass das Dentin stärker durchschimmert.
    • Oder aber dein Zahnschmelz selbst ist zwar intakt und ausreichend vorhanden, hat aber eine gelbliche Färbung angenommen.

    Anders als der Zahnschmelz, kann und wird sich das Dentin immer wieder erneuern. Dafür ist ein Prozess der Biomineralisation verantwortlich, der vor allem am äußeren Bereich, da wo das Dentin an das Zahnmark grenzt, eine lebenslange Neubildung veranlasst. Dieser Prozess der kontinuierlichen Erneuerung ist für uns Menschen (und übrigens auch andere Wirbeltiere) ausgesprochen wichtig, denn anderenfalls würden wir unsere Zähne schon sehr früh im Leben verlieren – was uns wiederum die Nahrungsaufnahme erheblich erschweren würde. Der Aufbau von unserem Gebiss und dem von anderen Wirbeltieren, ist also maßgeblich durch evolutionäre Prozesse beeinflusst.

    Das Dentin besteht übrigens aus diesen Stoffen:

    • 70 % mineralische Substanz
    • 20 % organische Bestandteile
    • 10 % Wasser

    Damit steht das Dentin im direkten Kontrast zum Zahnschmelz. Der ist zwar ebenfalls wichtig, ist aber nicht in der Lage sich zu erneuern. Das bedeutet, mit jedem fortgeschrittenen Lebensjahr erodiert dein Zahnschmelz etwas mehr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wird er dünner – und damit auch transparenter! Das ist zugleich der Grund, warum Menschen im hohen Alter zu gelben Zähnen neigen. Sie haben ihre Zähne mitunter ihr komplettes, bisheriges Leben stets gründlich geputzt und gepflegt, der Zahnschmelz ist aber schon so weit erodiert, dass das gelbe Dentin immer stärker durchscheint.

    Die eingangs erwähnte Genetik nimmt nun eine Schlüsselrolle in diesem Prozess ein. Sie bestimmt unter anderem, wie dick und dicht dein Zahnschmelz ist. Manche Menschen sind mit einem sehr dicken und widerstandsfähigen Zahnschmelz gesegnet. Das sind auch jene Menschen, die eine Überempfindlichkeit der Zähne bestenfalls aus der Theorie kennen. Andere wiederum besitzen -wortwörtlich- „von Natur aus“ einen eher dünnen Zahnschmelz. Heiße Speisen oder beispielsweise kalte Lebensmittel wie Eis sorgen dann schneller für eine Überempfindlichkeit. Gleichermaßen bestimmt die Dicke des Zahnschmelzes, wie stark das Dentin durchschimmert. Das ist übrigens immer gelblich gefärbt, daran ändert die Genetik nichts.

    Wissenschaftler forschen eifrig an Methoden, um den Zahnschmelz zu regenerieren

    Wie du eben gelernt hast, ist dein Zahnschmelz endlich und nicht in der Lage, sich selbst zu erneuern. Genau dieser Umstand stellt eine lebenslange Gefahr für unsere Zahngesundheit dar, weshalb es mitunter wenig überraschend ist, dass sich viele Wissenschaftler rund um den Globus mit potentiellen Lösungen dieses Problems befassen. Im Jahr 2019 gelang chinesischen Wissenschaftlern ein vorläufiger Durchbruch, indem sie ein Gel entwickelten, welches mit Hilfe von Hydroxylapatit-Kristalle Zahnschmelz bindet und sogar erneuert. Marktreif ist diese wissenschaftliche Innovation aber noch längst nicht.

    Medizinische Unterscheidung der Verfärbung

    Für den Zahnarzt ist eine Zahnverfärbung nicht gleich Zahnverfärbung. Er unterscheidet zwischen:

    • inneren (intrinsischen) sowie
    • äußeren (extrinsischen) Zahnverfärbungen.

    Anhand des ersten Abschnitts, mitsamt den Erläuterungen zum Dentin und Zahnschmelz, kannst du dir mit Sicherheit schon denken, worin der Unterschied besteht. Bei inneren Verfärbungen sind primär das Dentin und die Zahnkerngesundheit verantwortlich (andere Ursachen sind aber denkbar), bei äußeren Verfärbungen der Zahnschmelz, der eine dunklere Farbgebung annimmt, primär durch Farbstoffe.

    Nachfolgend möchten wir die Unterschiede noch einmal näher erläutern. Dabei ist zu beachten, dass die Grenzen teilweise fließend verlaufen und außerdem denkbar ist, dass eine optische Verfärbung teilweise sowohl innerlich als auch äußerlich begründet werden kann.

    Äußere Zahnverfärbungen – auf diese hast du selbst großen Einfluss!

    Diese Art der Verfärbung kommt zustande, weil sich Farbpartikel (Chromogene) auf der Zahnoberfläche oder alternativ dem Oberhäutchen des Zahns niederlassen. Das Oberhäutchen besteht vorwiegend aus Speichel und stellt gewissermaßen einen sehr dünnen, aber wichtigen Schutzschild dar. Diese Farbpartikel werden immer durch externe Stoffe übertragen, allen voran natürlich Lebensmitteln. Im weiteren Verlauf dieses Artikels verraten wir dir natürlich auch, welche Lebensmittel und Stoffe für besonders starke Verfärbungen sorgen.

    Äußere Zahnverfärbungen sind zugleich solche, auf die du selbst reagieren kannst, sowohl behandelnd als auch präventiv. Indem du Stoffe mit solchen Farbpartikeln meidest, kann sich selbstredend auch keine Verfärbung einstellen. Das ist nicht immer möglich, schließlich möchtest du dich bei der Wahl deiner Lebensmittel oder Genussstoffe nicht konsequent einschränken. Umso wichtiger ist dann eine sorgfältig Zahn- und Mundraumpflege, allen voran mit der Zahnbürste, aber auch weiteren Hilfsmitteln wie der Interdentalzahnbürste, Zahnseide, Mundwasser oder Mundduschen.

    Innere Verfärbungen – auf diese hast du wenig bis gar keinen Einfluss

    Die meisten der inneren Verfärbungen entstehen ohne, dass du überhaupt etwas dagegen tun kannst. Sie begründen sich nahezu immer mit dem Alterungsprozess deiner Zähne, zum Beispiel indem der Zahnschmelz dünner wird und das Dentin stärker durchscheint. Ebenso verfärben sich Zähne innerlich, die eine Wurzelbehandlung durchliefen. Solche Zähne sind im Fachjargon „tot“, weshalb sie auch nicht mehr äußerlich aufgehellt werden können.

    Weitere typische Ursachen für innere Zahnverfärbungen sind diverse Stoffwechselerkrankungen oder grobe mechanische Einflüsse. Ebenso sind einige spezielle Erkrankungen des Zahns verantwortlich für innere Verfärbungen, unter anderem Karies oder aber Schmelzmissbildungen, wie sie besonders im jungen Alter bei Kindern auftreten. Jugendliche könnten unter einer Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation leiden, meist einfach mit „MIH“ abgekürzt. Die Zahnärztekammer Nordrhein beschreibt die Erkrankung mit Hinblick auf ihre Symptomatik vorwiegend über die weißlich-cremefarbenen oder gelblich-bräunlichen Flecken. Menschen mit der Erkrankung sollten sich umso häufiger zahnärztlich behandeln lassen, da sie ein erhöhtes Kariesrisiko aufweisen.

    Welche Lebensmittel sorgen für unschöne Zahnverfärbungen?

    Welche Lebensmittel sorgen für unschöne Zahnverfärbungen

    Viele verschiedene Stoffe besitzen Farbpartikel, manche davon reichlich, andere hingegen weniger davon. Jedes einzelne Lebensmittel, Gewürz und jeden anderen Stoff hier aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Stattdessen haben wir bekannte Vertreter für dich herausgesucht, die ganz besonders für ihre färbenden Eigenschaften bekannt sind. Du wirst feststellen, dass du nicht jedes einzelne Lebensmittel und jeden Stoff konsequent meiden kannst oder willst. Vieles davon sind Genussstoffe, deren Verzicht mitunter schwer auf dir lasten würde. Vielleicht entdeckst du aber den einen oder anderen Inhaltsstoff oder ein Lebensmittel, was du fortan, aus Liebe zu deinem strahlenden Lächeln, etwas weniger häufig konsumierst.

    Bekannte Vertreter mit färbender Wirkung sind:

    • Kaffee und schwarzer Tee
    • Rot- und Weißwein
    • Nikotin
    • Gewürze, allen voran Safran, Curry und Kurkuma
    • Softdrinks, beispielsweise Cola, Red Bull und Co.
    • Wasser mit erhöhtem Chloranteil
    • Balsamico-Essig

    Wie du feststellst, ist bei vielen Lebensmitteln die Verfärbung keine große Überraschung. Es handelt sich meistens um Lebensmittel und Stoffe, die sowieso eine dunkle Farbgebung besitzen. Die gleichen Farbpartikel, die für diese Farbe sorgen sind es auch, die dann auf deine Zähne abfärben und zu einer äußeren Verfärbung dieser beitragen. Das passiert natürlich nicht sofort. Du darfst aber davon ausgehen, dass konsequent eine ganz geringe, völlig unscheinbare Menge dieser Farbpartikel in den Zahnschmelz gelangt. Mit der Zeit häufen sich diese, bis daraus eine ausgewachsene Verfärbung deiner Zähne resultiert. Weil sie im Zahnschmelz lose festsitzen, lassen sie sich aber zumindest relativ gut behandeln – und das auch außerhalb der Zahnarztpraxis.

    Die häufigsten allgemeinen Gründe für eine Verfärbung

    Abseits der bereits genannten Lebensmittel und Stoffe, sollen einige der weiteren „üblichen Verdächtigen“ ebenfalls Erwähnung finden:

    • Veranlagung/Genetik spielt eine Schlüsselrolle, manche Menschen haben von Natur einen dünneren Zahnschmelz und damit gelblichere Zähne.
    • Das Alter ist immer ein Grund, da sich der Zahnschmelz mit den Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich zurückbildet und außerdem immer mehr Farbpartikel in diesen gelangen.
    • Medikamente können Verfärbungen als typische Nebenwirkung mit sich bringen. Welche Verfärbung auftritt, ist vom jeweiligen Wirkstoff abhängig. Phenoxymethylpenicillin färbt gelblich-braun, Amoxicillin eher gräulich.
    • Mangelnde Mundhygiene führt ebenfalls zu Belägen, da sich mehr Zahnstein manifestiert, Belege nicht entfernt werden und mitunter sogar Karies entsteht.
    • Mundspülungen verfärben ebenfalls, wenn sie Wirkstoffe wie Chlorhexidin enthalten. Das sind meist antiseptische Spülungen, nicht solche, die du im täglichen Gebrauch nutzt.

    Die Verfärbung ist schon da – was kannst du nun dagegen tun?

    Selbst wenn du bereits eine deutliche Verfärbung feststellst, muss das längst kein Weltuntergang sein. Zuerst gilt aber festzustellen, ob es sich um eine rein äußerliche oder eine innerliche Verfärbung handelt. Außerdem solltest du selbständig versuchen zu beurteilen, ob diese mitunter nur temporär ist. Wenn du zum Beispiel Antibiotika genommen hast, ist die Verfärbung meist nur temporär und legt sich einige Wochen später wieder. Bei stark färbenden Lebensmitteln legt sie sich sogar nach dem nächsten Zähneputzen, zumindest der akute Grad der Verfärbung.

    In jedem Fall solltest du den Zahnarzt deines Vertrauens aufsuchen. Mindestens einmal im Jahr empfiehlt sich eine Routineuntersuchung, ebenso solltest du wenigstens einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lassen. Handelt es sich um rein äußerliche Verfärbungen, wird die PZR diese mitunter zu einem großen Teil beheben. Professionelle Zahnreinigungen dienen der Prophylaxe und tragen zu einer allgemein intakten Zahn- sowie Mundraumgesundheit bei. Mittlerweile bietet eigentlich so ziemlich jeder Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung an.

    Erkundige dich bei deiner Krankenkasse, ob und wie oft sie die Kosten für eine PZR trägt!

    Viele Krankenkassen haben großes Interesse daran, dass ihre Versicherten mindestens einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung bekommen. Aus diesem Grund werden die Kosten dafür meist vollständig, zur Hälfte oder zu 75 % von den Krankenversicherern übernommen. Wenn du dir nicht sicher bist, frag am besten einmal bei deiner Krankenkasse nach, wie dein Vertrag dahingehend aufgebaut ist. Eine Zahnreinigung kostet in der Regel zwischen 80 und 140 Euro.

    Ebenfalls beim Zahnarzt bekommst du die Möglichkeit, auf unterschiedlichen Wegen deine Verfärbung anzugehen. Ein professionelles Bleaching ist relativ kostspielig, kann deine Zähne aber um 7 bis 9 Grade aufhellen. Aufwändiger ist es, wenn du Zähne hast, die bereits eine Wurzelbehandlung bekamen. Die müssten dann innerlich aufgehellt werden, was aufgrund des Aufbohrens des Zahns schmerzhaft und relativ teuer ist. Veneers verdecken Verfärbungen, sind für den Ottonormalverdiener aber quasi nicht zu finanzieren.

    In Eigenregie aufhellen: Mit Hilfe von Zahnbleaching-Produkten!

    Wenn du etwas gegen deine gelblich verfärbten Zähne unternehmen möchtest, kannst du dir unseren Ratgeber mit den 8 besten Zahnbleaching-Sets für strahlend weiße Zähne durchlesen. Die Sets arbeiten ohne Peroxide und lösen damit in der Regel keine Überempfindlichkeit der Zähne aus. Aufgrund der aggressiven Wirkung sind Peroxid-Produkte mit höherer Konzentration mittlerweile sogar auf EU-Ebene verboten! Alternativ bekommst du online auch noch solche Zahnbleaching-Produkte:

    • White Stripes
    • Gels/Bleaching Pens
    • Zahnschienen mit aufhellender Wirkung
    • Zahncremes mit Bleaching-Effekt

    Von weitverbreiteten Hausmitteln möchten wir dir an dieser Stelle abraten. Viele davon zerstören nur den Zahnschmelz, was in erster Linie dafür sorgt, dass sich deine Zähne mittel- und langfristig noch stärker verfärben. Wenn du die Zähne aufhellen möchtest, dann entweder beim Zahnarzt oder mit bewährten Produkten, wie zum Beispiel den Zahnbleaching-Sets. Außerdem ist es natürlich immer empfehlenswert, wenn du dich einigen schlechten Gewohnheiten entledigst, allen voran dem Rauchen oder häufigen Genuss von Rotwein und Kaffee. Dann werden bereits verfärbte Zähne zwar nicht heller, du betreibst aber erfolgreich Prävention, damit sie nach dem Aufhellen nicht direkt wieder eine unschöne Färbung annehmen.