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8 Tipps, die dir helfen, deine Zähne besser zu putzen
... viele vergessen Tipp #5
- GESCHRIEBEN VON The Dental Check
- Dezember 30, 2020
Eigentlich wird jedem von uns in der Kindheit beigebracht, wie wichtig Zähneputzen ist und wie es richtig funktioniert. Aber manchmal vergessen wir trotzdem wichtige Details. Zudem gibt es viele Irrtümer und Mythen, wenn es darum geht, die Zähne richtig zu putzen, sodass wir an stressigen Tagen gar nicht mehr wissen, was denn nun richtig ist. Hier findest du Tipps, die dir helfen, deine Zähne richtig zu putzen und deine Zahnpflege zu optimieren.
Tipp #1: Mindestens zweimal täglich Zähne putzen
Experten empfehlen, mindestens zweimal täglich für 3 min die Zähne zu putzen, und zwar vor dem Frühstück und bevor du abends schlafen gehst.
Nach dem Frühstück solltest du lieber einen Zahnpflegekaugummi essen oder 30 bis 60 min mit Zähneputzen warten, da manche Lebensmittel wie Fruchtsäfte oder säurehaltiges Obst den Zahnschmelz angreifen. Er ist erst nach 30 min wieder vollkommen widerstandsfähig.
Würdest du sofort nach dem Frühstück deine Zähne putzen, würdest du Kalzium aus deinem Zahnschmelz lösen und somit die schützende Schicht deiner Zähne angreifen.
Auf jeden Fall solltest du deinen Mund nach dem Frühstück kurz ausspülen, um ihn von eventuellen Essensresten zu befreien.
Tipp #2: Wähle die richtige Zahnbürstenstärke aus
Viele Menschen wissen nicht, dass die eigentliche Reinigungsleistung in erster Linie von der Zahncreme und nicht von der Zahnbürste geleistet wird. Das hat weitreichende Folgen, da sie häufig die falsche Zahnbürste verwenden. Entscheidend ist, wie gut eine Bürste die Scheuerstoffe der Zahnpaste mit den Zähnen in Kontakt bringen kann.
Eine weiche Zahnbürste legt sich stärker um den Zahn, ähnlich wie weiches Schmirgelpapier. Das bedeutet, eine harte Zahnbürste legt sich nicht so sehr an die Zahnhälse an. Deshalb sollten Menschen, die beispielsweise Probleme mit den Zahnhälsen haben, eine harte Bürste anstatt einer weichen benutzen. Hingegen sollten diejenigen, die unter Zahnfleischproblemen leiden, eher eine weiche Zahnbürste verwenden.
Viele Menschen, die aufgrund einer falschen Ernährung Zahnbeläge haben, neigen dazu, lieber möglichst fest und lange ihre Zähne zu putzen. Das ist jedoch ein Fehler. Durch zu viel Druck und eine zu harte Bürste wird der Zahnschmelz geschädigt, aber vor allem auch der sehr empfindliche Zahnfleischbereich und in den Bereichen der Zahnhälse. Die Folge können Zahnfleischentzündung und Zahnfleischrückgang (Parodontose) sein.
Das gilt sowohl für eine Handzahnbürste als auch für eine elektrische Zahnbürste. Damit du die richtige elektrische Zahnbürste findest, haben wir hier die besten elektrischen Zahnbürsten für dich zusammengestellt.
Tipp #3: Kinder KAI-Regel anwenden, Erwachsene etwas komplexer vorgehen
Als Einstieg wird kleinen Kindern die KAI-Methode vermittelt. Sie hilft dir dabei, an alle wichtigen Stellen beim Putzen deiner Zähne zu denken.
KAI-Putzreihenfolge:
K = Kauflächen
Als Erstes die oberen Kauflächen durch sanftes Hin- und Herbürsten mit geringem Druck putzen, damit der Zahnschmelz und die Zähne nicht verletzt werden. Nicht schrubben, sondern eher sanft rütteln. Anschließend genauso die unteren Kauflächen putzen. Immer von links nach rechts arbeiten.
A = Außenflächen
Nachdem die Kauflächen geputzt sind, die Schneidezähne aufeinanderstellen. Links an der Außenseite des oberen letzten Backenzahns mit Putzen beginnen und vorne zur Mitte bürsten. Anschließend die Zahnbürste wenden und nach hinten kreisend bis zum letzten Backenzahn auf der linken Seite bürsten. Dabei jeweils die Zähne einzeln bürsten: erst leicht mit der Bürste rütteln, anschließend die Bürste über den Zahn zur Kaufläche schwenken. Das heißt immer von Rot nach Weiß bürsten. Also vom Zahnfleisch aus über den Zahn bürsten.
I = Innenflächen
Zum Schluss werden die Innenflächen der Zähne geputzt. Dafür den Mund wieder öffnen und die Zahnbürste innen am letzten Backenzahn oben rechts ansetzen und jeden Zahn vom Zahnfleisch aus zum Zahn bürsten. Zuvor kurz rütteln. So wie oben nun auch die unteren Innenflächen behandeln.
Komplexeres Vorgehen:
Für Kinder, die schon Zähne putzen können und für Erwachsene eignet sich eine etwas komplexere Methode, die immer rechts hinten beginnt und links hinten endet:
- Außenflächen der oberen Zahnreihe
- Außenflächen der unteren Zahnreihe
- hintere Flächen der oberen und unteren Backenzähne
- Innenflächen der oberen Zahnreihe
- Innenflächen der unteren Zahnreihe
- obere Kauflächen
- untere Kauflächen
Tipp #4: Auch zwischen den Zähnen putzen
Ein wichtiger Bestandteil der täglichen Zahn- und Mundpflege ist die Reinigung der Zahnzwischenräume. Schließlich sind ein Drittel der Zahnflächen Zahnzwischenräume, da jeder Zahn mindestens vier Seiten hat. Backenzähne haben sogar fünf Seiten, da sie eine Kaufläche besitzen.
Die Zahnzwischenräume erreicht die Zahnbürste nur unzureichend, besonders wenn die Zähne sehr eng aneinanderstehen. Es ist zwar mühsamer als Zähneputzen selbst, aber die Räume zwischen den Zähnen gilt es extra zu reinigen, da sich dort immer Essensreste ansammeln, die zu Belägen führen. Durch Beläge kann Karies entstehen. Und gerade zwischen den Zähnen werden die Löcher in den Zähnen oft zu spät entdeckt.
Zum Reinigen der Zahnzwischenräume gibt es unterschiedliche Instrumente wie beispielsweise unterschiedliche Arten von Zahnzwischenraumbürsten und Zahnseide. Ein gutes Hilfsmittel sind auch Zahnhölzer aus Birkenholz mit abgerundeten Spitzen.
Zahnseide kannst du gewachst oder ungewachst kaufen. Sie eignet sich für enger stehende Zähne. Hingegen sind Zahnzwischenraumbürsten für weit auseinanderstehende Zähne konzipiert. Probiere einfach aus, was am besten für dich ist. Manchmal ist auch eine Kombination aus beiden sinnvoll.
Mit der Zahnseide solltest du nicht sägen. Bringe die Seide zwischen zwei Zähne und führen sie knapp 1 mm zwischen Zahn und Zahnfleisch ein. Lege sie anschließend um den Zahn und reinige mit gleichmäßigen Bewegungen nach oben und unten an den Zahninnenflächen entlang, bis sich das Geräusch ändert.
Einen besseren Reinigungseffekt erzielst du mit Zahnzwischenraumbürsten, vorausgesetzt, sie passen zwischen deine Zähne. Ist die Bürste geeignet, reinigt sie den kompletten Zwischenraum.
Die Zahnzwischenraumbürste solltest mit einem mittleren Druck zwischen zwei Zähnen ein- und ausführen. Ist sie allerdings zu dick, kann es zu Verletzungen kommen. Wenn sie aber zu dünn ist, reinigt sie deine Zwischenzahnräume nicht gut genug.
Tipp #5: Zunge nicht vergessen
Zum richtigen Zähneputzen gehört auch eine entsprechende Zungenpflege, die täglich zu empfehlen ist. Damit lassen sich Essensreste entfernen, die an der rauen Oberfläche hängen bleiben, noch bevor Bakterien entstehen, die Zahnfleisch und Zähne angreifen und Parodontitis und Karies hervorrufen können. Zudem sind die Bakterien auf der Zunge häufig für Mundgeruch verantwortlich.
Die Zungenreinigung wird nach dem Zähneputzen vorgenommen. Dabei wird die Zunge von vorn nach hinten mit einer Zungenbürste oder einem Zungenreiniger abgeschabt. Lasse die Zunge dabei ganz locker und strecke sie möglichst weit aus deinem Mund und reinige besonders genau den hinteren Zungenbereich, da sich dort die meisten Bakterien befinden. Aber sei sehr vorsichtig, damit du keinen Würgereiz bekommst.
Zum Schluss spülst du den Mund mit Wasser oder Mundwasser gut aus. Bewährt haben sich zum Beispiel ein paar Tropfen ätherische Öle im Wasser, wie beispielsweise Teebaumöl oder Pfefferminzöl. Sie sind natürlich, wirken desinfizierend und sorgen für einen frischen Atem.
Tipp #6: Verwende Zahncreme mit Fluorid
Achte darauf, dass du eine Zahnpaste mit Fluorid verwendest, denn Fluorid ist wichtig für das richtige Zähneputzen, da es den Zahnschmelz härtet und die Zähne somit vor Karies schützt. Darüber hinaus neutralisiert Fluorid die Säuren, die wir mit der Nahrung aufnehmen.
Große Mengen von Fluorid sind allerdings ungesund. Achte deshalb darauf, dass vor allem deine Kinder eine spezielle Zahncreme verwenden, die über einen niedrigeren Gehalt an Fluorid verfügt. Auch wenn du selbst nicht so viel Fluorid verträgst, solltest du eine Zahncreme verwenden, die nur wenig fluoriert ist.
Tipp #7: Wende Ölziehen vor dem Zähneputzen an
Eine bewährte Methode, die die Zahnpflege unterstützt, ist das sogenannte Ölziehen oder auch Ölspülen. Das Ölziehen wird vor dem Zähneputzen angewendet. Dabei wird Kokosöl oder ein anderes Pflanzenöl für 5 bis 20 Minuten durch die einzelnen Zahnzwischenräume gezogen und damit bereits etwas Plaque aufgeweicht und entfernt. Schlucke das Öl nicht hinunter, sondern spucke es auf ein Papiertuch, das du in den Hausmüll gibst. Das Öl besitzt nun eine weißliche Farbe. Anschließend spülst du deinen Mund mit warmem Wasser aus und putzt deine Zähne wie gewohnt.
Durch das Ölziehen werden Erreger und Toxine ausgeschleust. Gleichzeitig wird das Zahnfleisch massiert und dadurch besser durchblutet.
Erfahre bei uns mehr über das Ölziehen.
Tipp #8: Verwende eine Mundspüllösung mit Xylitol oder spüle pur mit Xylitol
Besonders am Abend nach dem Zähneputzen kannst du zusätzlich mit Xylitol oder mit einer Mundspüllösung, die Xylitol enthält, deinen Mund spülen. Xylitol, auch häufig Xylit oder Birkenzucker genannt, ist ein Zuckeraustauschstoff, der vorwiegend aus Holz oder Maiskolbenresten durch die Reduktion von Holzzucker (Xylose) hergestellt wird. Xylitol kommt auch in vielen Gemüsen, Früchten und Pilzen vor. Da Xylitol im Gegensatz zu Zucker nicht von Kariesbakterien verstoffwechselt werden kann, liefert es ihnen keinen Nährboden.
Wie ein klinischer Überblick zeigt, wird Xylitol mit einer Verringerung der Streptococcus mutans-Werte in Plaque und Speichel in Verbindung gebracht. Streptococcus mutans ist in fast jedem Menschen im Speichel vorhanden und seine Konzentration hängt eng mit dem Kariesrisiko zusammen.
Die positive Wirkung von Xylitol wurde auch 2007 in der Pharmazeutischen Zeitungbeschrieben.
Empfehlenswert ist auch, nach jeder Mahlzeit mit Xylitol den Mund zu spülen.
Unser Tipp: Falls du kontrollieren möchtest, ob du deine Zähne richtig putzt, so kannst du dir in der Apotheke Zahnfärbetabletten kaufen. Sie färben den übrig gebliebenen Belag auf den Zähnen ein, den du vergessen hast, zu entfernen.