Wasserstoffperoxid in der Zahnmedizin und zur Zahnaufhellung

... und was die Wissenschaft zur Wirksamkeit von H2O2 als Zahnaufhellungsmittel sagt

Wasserstoffperoxid in der aesthetischen Zahnmedizin
Wasserstoffperoxid in der aesthetischen Zahnmedizin
INHALT
    Add a header to begin generating the table of contents

    Strahlend weiße Zähne stehen für Jugend, Gesundheit und Schönheit. Doch längst nicht jeder Mensch ist von Natur aus mit schönen hellen Zähnen ausgestattet. Neben der genetischen Veranlagung trägt auch der persönliche Lebensstil zur Verfärbung der Zähne bei: Kaffee, Tee, Rotwein und dunkle Beeren lassen die Zähne abstumpfen und dunkler werden, ebenso das Rauchen.

    Wer seine Zähne effektiv aufhellen möchte, kann auf aufhellende Zahncremes, professionelles Bleaching oder Bleaching Sets zurückgreifen. Das bekannteste Bleaching-Material, das in der Zahnmedizin besonders häufig, aber nicht nur zur Zahnaufhellung angewendet wird, ist Wasserstoffperoxid.

    Anwendungsgebiete von Wasserstoffperoxid in der Zahnmedizin

    Wasserstoffperoxid (chemische Formel: H2O2) hat in der Medizin und in der Zahnmedizin eine lange Tradition. So wird es schon seit vielen Jahrzehnten als Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel oder Bleichmittel zur Zahnaufhellung eingesetzt.

    Als Desinfektionsmittel

    Wasserstoffperoxid kommt in der Zahnmedizin unter anderem als Antiseptikum bei endodontischen Behandlungen zum Einsatz, um Wunden zu reinigen und zu desinfizieren. Es verringert die Anzahl an Keimen und hat zudem eine antibakterielle Wirkung. Diese lässt sich vor allem bei der Spülung von Wurzelkanälen nutzen. Hierfür verwenden Zahnärzte eine 3%ige Wasserstoffperoxid-Lösung in Kombination mit Natriumhypochlorit (NaClO).

    Übrigens: Diese Wirkung kannst du dir auch im Alltag zunutze machen: Laut einer Studie aus dem Jahr 2011 kann Wasserstoffperoxid das Bakterienwachstum auf der Zahnbürste selbst besonders effektiv verringern.

    Für eine derartige Dekontamination der Zahnbürste, die für die Mundhygiene von großer Bedeutung ist, reicht es aus, die Zahnbürste nach dem Gebrauch unter fließendem Wasser abzuspülen und dann für etwa 20 Minuten in einen Behälter mit Desinfektionsmittel zu legen. Das Desinfektionsmittel muss natürlich täglich ausgetauscht werden, um eine erneute Kontamination mit Keimen zu verhindern.

    Als Reinigungsmittel

    In einer deutlich höheren Konzentration kommt Wasserstoffperoxid zum Einsatz, wenn ein gezogener Zahn möglichst gründlich und hygienisch von Blut- und Geweberesten befreit werden soll. Bevor du deinen Zahn zum Beispiel als Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen kannst, nimmt er ein längeres Bad in einer etwa 30%igen Wasserstoffperoxid-Lösung. Danach ist er völlig sauber und lässt sich unbedenklich in der Schatulle aufbewahren.

    Als Bleichmittel zur Zahnaufhellung

    Die wohl bekannteste Anwendungsmöglichkeit von Wasserstoffperoxid ist jedoch die Zahnaufhellung (Bleaching). Die Verwendung als Aufhellungsmittel für Zähne ist schon seit gut 100 Jahren bekannt, entwickelte sich aber erst in den letzten Jahrzehnten zu einem echten Trend in der ästhetischen Zahnmedizin. Wasserstoffperoxid ist eine Substanz, die durch einen Oxidations- und Reduktionsprozess in Wasser (H2O) und Sauerstoff (O) zerfällt. Der Sauerstoff oxidiert die Farbstoffmoleküle. Dadurch verlieren diese ihre Wirkung und die Zähne werden heller.

    Darüber hinaus kommt Wasserstoffperoxid zusammen mit Natriumperborat bei dem sogenannten internen Bleaching zum Einsatz. Ein solches Bleaching ist dann erforderlich, wenn sich der Zahn aufgrund von Verletzungen dunkel verfärbt hat. In diesen Fällen gelangen Blutabbauprodukte oder abgestorbenes Zahnmark in die Dentinkanäle. Je nach Position und Ausmaß kann diese Verfärbung für den Betroffenen sehr störend sein.

    Bei einem internen Bleaching öffnet der Zahnarzt zunächst den Zahn an einer nicht sofort sichtbaren Stelle und füllt eine Mischung von Bleichmitteln ein. Nach einigen Tagen wird sie wieder ausgespült und der Zahn erscheint heller. Bei einer besonders starken Verfärbung kann es nötig sein, diese Behandlung mehrmals zu wiederholen.

    Zahnaufhellung mit Wasserstoffperoxid

    Wasserstoffperoxid entfaltet seine Wirkung – ebenso wie seine Vorstufe Carbamidperoxid – durch die Freisetzung von aktivem Sauerstoff. Der im Mund freigesetzte Sauerstoff dringt in den Zahnschmelz ein, wo sich die verfärbten Moleküle befinden. Der Sauerstoff wandelt sie in farblose Moleküle um, wodurch sie heller werden.

    Es gibt zahlreiche Studien, die den Effekt handelsüblicher Zahnpasten mit Wasserstoffperoxid belegen.

    In einer Studie führte eine Zahnpasta mit Backpulver und 1 % Wasserstoffperoxid zu deutlich weißeren Zähnen als andere aufhellende Substanzen.

    Eine andere Studie ergab, dass Zähne, die über einen Zeitraum von 6 Wochen zweimal täglich mit einer handelsüblichen Zahnpasta mit Backpulver und Peroxid geputzt wurden, um mehr als 60 % heller waren.

    Hinweis: Die Zahnaufhellung mit Wasserstoffperoxid (aber auch mit anderen Bleaching-Materialien) funktioniert ausschließlich bei natürlichen Zähnen. Die Farbe von künstlichen Materialien wie Kronen, Brücken oder Implantaten lässt sich nicht nachträglich ändern.

    Wenn du eine Zahnaufhellung mit Wasserstoffperoxid durchführen lassen möchtest und viele Füllungen besitzt, solltest du bedenken, dass die Füllungen durch die helleren Zähne noch dunkler erscheinen können. Um solche unerwünschten Effekte zu verhindern, kann es notwendig sein, die Füllungen zu erneuern.

    Dauer der Wirkung

    Wie lange die Wirkung der Zahnaufhellung mit Wasserstoffperoxid anhält, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn die Wirkdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Zustand deiner Zähne, dem angewendeten Verfahren, deiner Mundhygiene und deinem Lebensstil. Im besten Fall bleibt der erzielte Effekt über mehrere Jahre hinweg erhalten. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Zähne schon innerhalb einiger Monate wieder nachdunkeln.

    Tipp: Wenn die Zähne nachdunkeln, besteht oftmals die Möglichkeit, das Bleaching unter bestimmten Umständen zu wiederholen. Hierbei sind jedoch bestimmte Zeiträume einzuhalten.

    Voraussetzung der Anwendung

    Um Wasserstoffperoxid zur Zahnaufhellung zu verwenden, müssen Zähne und Zahnfleisch gesund sein.

    Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) weist darauf hin, dass Zähne mit Defekten im Zahnschmelz, einer unbehandelten Karies, Frakturen oder undichten Füllungen nicht geeignet sind. Denn in diesen Fällen könnte das Wasserstoffperoxid in das Zahninnere gelangen und dort den Zahn und/oder den Zahnnerv beschädigen, was erhebliche Schmerzen verursachen und weitere Probleme nach sich ziehen kann.

    Auch Patienten mit einer Unverträglichkeit gegen einen Inhaltsstoff des Bleaching-Materials sollten auf die Prozedur verzichten. Das Gleiche gilt für schwangere oder stillende Frauen.

    Mögliche Nebenwirkungen

    Bei stark verdünnten Konzentrationen von Wasserstoffperoxid sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, doch hohe Konzentrationen des Bleichmittels können zu Beschwerden führen. Hierzu gehören unter anderem Schäden am Zahnschmelz, eine erhöhte Zahnempfindlichkeit und Reizungen des Zahnfleischs.

    Ungarische Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen von verschiedenen Wasserstoffperoxidkonzentrationen (10 %, 20 %, 30 %) und fanden heraus, dass die höheren Konzentrationen mehr Schäden an den Zähnen verursachten als niedrigere Konzentrationen. Das Gleiche galt auch für längeren Kontakt der Substanz mit den Zähnen. Bei einem zu häufigen Gebrauch oder zu hohen Konzentrationen können zudem Entzündungen auftreten, die sich als Infektion im Körper ausbreiten und zu ernsthaften Problemen führen kann.

    Niedrigere Konzentrationen bedeuten nicht automatisch einen Wirkverlust. Laut einer britischen Studie ist eine 5%ige Wasserstoffperoxidlösung genauso wirksam bei der Zahnaufhellung wie eine 25%ige Lösung. Um den gleichen Aufhellungsgrad zu erreichen sind jedoch mehrere Behandlungen nötig. Andererseits können auch Gele mit niedriger Konzentration negative Auswirkungen auf den Zahnschmelz haben, wenn dieses sehr lange auf den Zähnen bleibt. Eine individuelle Beratung bei deinem behandelnden Zahnarzt ist deshalb zu empfehlen, insbesondere, wenn du empfindliche Zähne hast.

    Befürchtungen, dass hohe Wasserstoffperoxid-Dosierungen möglicherweise krebserregend sein könnten, wurden wissenschaftlich bislang nicht bestätigt. Allerdings gibt es gesetzliche Vorgaben für verschiedene Wasserstoffperoxid-Konzentrationen.

    Gesetzliche Grundlage

    Die im November 2012 in Kraft getretenen neuen EU-Richtlinien sind die hier relevanten gesetzlichen Grundlagen. Sie unterscheiden zwischen der Anwendung von Wasserstoffperoxid im kosmetischen und im medizinischen Bereich.

    Für die kosmetische Nutzung werden Konzentrationen von 0,1 % bis 6 % verwendet. Für eine eigenständige Anwendung darf das Präparat nicht mehr als 0,1 % Wasserstoffperoxid enthalten.

    Für höhere Konzentrationen gilt: Bevor du eine Zahnaufhellung zu Hause selbstständig vornehmen darfst, muss eine Erstanwendung und sorgfältige Unterweisung durch den Zahnarzt in der Zahnarztpraxis erfolgen. Voraussetzung für das Bleaching ist dennoch in jedem Fall ein Mindestalter von 18 Jahren. Grund: Bei Jugendlichen ist die Zahnstruktur häufig noch nicht ausgereift. In diesem Fall könnte das Bleaching den Zahnnerv schädigen.

    Im medizinischen Bereich kommen auch Konzentrationen von über 6 % zum Einsatz. Sie dürfen jedoch nur von einem Zahnarzt (In-Office) angewendet werden.

    In einer Stellungnahme weist die Bundeszahnärztekammer darauf hin, dass das Zähnebleichen (Bleaching) eine zahnärztliche Leistung ist. Denn vor jeder Behandlung ist es wichtig, sich zahnärztlich untersuchen und beraten zu lassen, um mögliche Risiken durch vorhandene Zahnschäden oder -erkrankungen auszuschließen.

    Bleaching-Methoden

    Dank der vielen positiven Befunde zur Wirksamkeit von Wasserstoffperoxid stehen heute verschiedene Bleaching-Methoden zur Verfügung:

    • Internes Bleaching
    • Power-Bleaching
    • Home-Bleaching
    • To-Go-Bleaching

    Diese lassen sich – je nach Methode – zu Hause (Home-Bleaching, To-Go-Bleaching) oder vom Zahnarzt (In-Office-Bleaching: Internes Bleaching / Walking-Bleach-Technik, Power-Bleaching) durchführen. Je nachdem, welche Technik angewendet wird, variiert die Konzentration der Wasserstoffperoxidlösung.

    Internes Bleaching / Walking Bleach Technik

    Bei dem internen Bleaching wird ein Zahn aufgehellt, der sich nach einer Wurzelkanalbehandlung verfärbt hat. Dabei kommt in der Regel eine hohe Wasserstoffperoxid-Konzentration (35 %) in Gelform zum Einsatz. Alternativ dazu kann der Zahnarzt – bei nicht mehr intakten Zähnen – auch Natriumperborat oder ein Wasserstoffperoxidgel in niedrigerer Dosis (13,5 %) verwenden (Walking-Bleach-Technik). Das Bleichmaterial wird mithilfe einer Einlage in den Zahn eingebracht und bleibt dort für einen bestimmten Zeitraum. Nach einer Verweildauer von 1-7 Tagen wird das Ergebnis kontrolliert und die Einlage entfernt. Sollte das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend sein, kann die Behandlung bis zu drei Mal wiederholt werden.

    Power-Bleaching

    Mehrere Zähne mit einer mäßig bis starken Verfärbung lassen sich mit dem sogenannten Power-Bleaching wieder aufhellen. Auch hier werden höhere Konzentrationen von Wasserstoffperoxid verwendet, die schnelle Ergebnisse erzielen sollen. Der Wirkstoff wird – ebenfalls in Gelform – auf die Zähne aufgetragen. Je nachdem, welches Gel um Einsatz kommt, kann die Wirkung durch die Bestrahlung mit UV-Licht beschleunigt werden. Wenn du die Anwendung gut verträgst, kann sie so oft wiederholt werden, bis der gewünschte Aufhellungsgrad erreicht ist.

    Home-Bleaching

    Im Gegensatz dazu ist die Konzentration des Bleaching-Gels (Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxid) beim Home-Bleaching deutlich geringer und liegt bei Wasserstoffperoxid bei 3-7,5 %. Dadurch wird die Behandlung sanfter, dauert allerdings auch länger. Sie kann jedoch beliebig oft wiederholt werden. Bei diesem Verfahren kommt das Gel mithilfe einer individuell angepassten Schiene mit den Zähnen in Kontakt, die tagsüber oder nachts getragen wird.

    Experten empfehlen jedoch, den Zähnen zwischen den Behandlungen eine Erholungspause zu gönnen und nicht mehr als 20 Anwendungen pro Jahr durchzuführen. Ist der gewünschte Helligkeitsgrad erreicht, solltest du mindestens 6-12 Monate warten, bevor du ein erneutes Bleaching beginnst.

    To-Go-Bleaching

    Alternativ lassen sich auch industriell hergestellte Schienen verwenden, die ebenfalls einfach in der Anwendung sind und bereits das Bleaching-Gel in geringer Konzentration enthalten.

    Mundwasser und Zahnpasta mit Wasserstoffperoxid

    Wenn du Wasserstoffperoxid zur Zahnaufhellung anwenden möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am verbreitetsten ist die Anwendung als Mundwasser oder Zahnpasta.

    Bei der Anwendung als Mundwasser achte darauf, dass es sich um eine 1,5%ige oder 3%ige Lösung handelt. Höhere Konzentrationen könnten unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. In den Drogerien findest du meistens 3%ige Lösungen. Wenn dir diese Konzentration zu stark ist, kannst du sie einfach auf 1,5 % verdünnen. Mische hierzu die Peroxid-Lösung mit der gleichen Menge Wasser.

    Nutze die Mischung dann wie normales Mundwasser und spucke dieses nach einigen Sekunden wieder aus, ohne etwas von der Flüssigkeit hinunterzuschlucken. Spüle danach deinen Mund gründlich mit Wasser aus.

    Wer auf diese Weise seine Zähne aufhellen möchte, braucht allerdings Geduld und Disziplin: Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 ist für eine dauerhafte Wirkung eine konsequente Anwendung erforderlich.

    Alternativ lässt sich Wasserstoffperoxid in Form von Zahnpasta anwenden, die du ebenfalls selbst herstellen kannst: Verrühre dazu 2 Teelöffel Wasserstoffperoxid mit 1 Teelöffel Backpulver zu einer sämigen Masse. Mit dieser Paste kannst du dir ganz normal die Zähne putzen. Es ist jedoch ratsam, die Zähne mit dieser speziellen Zahnpasta nur etwa 30 Sekunden lang zu putzen, um Schäden am Zahnschmelz zu verhindern. Aus dem gleichen Grund solltest du diese Zahnpasta nur einige Male pro Woche verwenden.

    Tipp: Hartnäckige Verfärbungen lassen sich in einer professionellen Zahnaufhellung beim Zahnarzt effektiver entfernen. Da Beläge die Wirksamkeit des Bleaching-Materials jedoch verringern, ist eine professionelle Zahnreinigung vorab zu empfehlen.

    Wasserstoffperoxid und andere Bleaching-Materialien im Vergleich

    Neben Wasserstoffperoxid gibt es noch andere Materialien bzw. Vorstufen, die zur Zahnaufhellung genutzt werden: Weit verbreitet ist beispielsweise auch Carbamidperoxid. Hierbei handelt es sich um die Vorstufe von Wasserstoffperoxid. Wenn es mit Wasser in Kontakt kommt, zerfällt es in Wasserstoffperoxid und Harnstoff.

    Eher selten werden Natriumperborat (zerfällt in Wasser, Wasserstoffperoxid und Natriumhydrogenborat) oder Natriumpercarbonat (zerfällt in Wasserstoffperoxid und Natriumcarbonat) verwendet.

    Wasserstoffperoxid vs. Carbamidperoxid

    Im direkten Vergleich zeigte sich, dass die Farbänderung bei der Anwendung von Mundwasser mit Wasserstoffperoxid und Produkten mit Carbamidperoxid ähnlich gut ist. Letzteres konnte in einer Studie jedoch eine signifikant größere Farbänderung für sich verbuchen.

    In einer anderen Studie führte Carbamidperoxid (20 %) zwar innerhalb der ersten 14 Tage zu einer signifikant höheren Aufhellung als Wasserstoffperoxid (7,5 %), doch dieser Vorsprung verschwand in den folgenden Tagen und Wochen. Am Ende der Studie erzielten beide Substanzen eine vergleichbare Helligkeit und auch hinsichtlich der Nebenwirkungen gab es keine Unterschiede. Das verwundert nicht, denn Wasserstoffperoxid ist in Carbamidperoxid mit einem Anteil von 1:3 enthalten. Somit wurden in der Studie ungefähr die gleichen Wirkstoffkonzentrationen verwendet.

    Allerdings unterscheiden sich die beiden Varianten in ihrer Wirkeintrittsdauer: Eine Studie konnte zeigen, dass Wasserstoffperoxid seine Wirkung innerhalb von 30-60 Minuten entfaltet, dann aber recht schnell abgebaut wird. Im Gegensatz dazu dauert es etwa 2 Stunden, bis Carbamidperoxid etwa 50 % seiner Aufhellungskraft entfaltet hat und bleibt danach noch über mehrere Stunden aktiv.

    Der Autor der Studie weist darauf hin, dass eine Verdoppelung der Konzentration nicht zwangsläufig bedeutet, dass sich der Erfolg doppelt so schnell einstellt. Wie schnell sich die Verfärbungen lösen, ist individuell höchst unterschiedlich und die benötigte Zeit kann nicht beliebig verkürzt werden.

    Natriumperborat und Natriumpercarbonat

    Natriumperborat und Natriumpercarbonat kommen laut einem Schweizer Fachartikel zwar eher selten zum Einsatz, zeigen aber auch Wirkung bei der Zahnaufhellung. Hierzu muss Natriumperborat mit Wasser vermischt werden, kann aber auch direkt mit Wasserstoffperoxid kombiniert werden. Beides hat eine vergleichbare Wirkung.

    Zur Wirkung von Natriumpercarbonat gibt es bislang nur wenige Studien. Die bisherigen Befunde sprechen jedoch dafür, dass die Wirkung dieser mit Wasser gemischten Substanz mit der einer 30%igen Wasserstoffperoxid-Lösung vergleichbar ist, heißt es in dem Fachartikel.

    Fazit: Wasserstoffperoxid als effektives Mittel zur Zahnaufhellung

    Wasserstoffperoxid kommt in der Zahnmedizin nicht nur als Desinfektionsmittel zum Einsatz, sondern ist auch das am häufigsten verwendete Mittel zur Aufhellung verfärbter Zähne.

    Seine Bleaching-Wirkung wurde in zahlreichen Studien belegt und kann unter Umständen über mehrere Jahre hinweg anhalten – eine gute Mundhygiene vorausgesetzt.

    In niedriger Dosis verursacht es keine Nebenwirkungen und auch höhere Konzentrationen gehen bei fachgerechter Anwendung mit wenig Risiken einher.

    Da das Bleaching jedoch nicht für jedermann geeignet ist und für die Anwendung bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, solltest du dich unbedingt von deinem Zahnarzt beraten lassen. Er empfiehlt dir nach eingehender Untersuchung deiner Zähne die für dich optimale Bleaching-Methode mit dem am besten geeigneten Material.