Zahnstein – Entstehung, Behandlung und Prävention

Warum Zahnstein mehr ist als nur ein kosmetisches Problem

Zahnstein Erklaerung
Zahnstein Erklaerung
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    Er ist lästig, er ist unschön und vor allem erzählt er eine unglaubliche Geschichte! Die Rede ist von Zahnstein, auch Konkrement genannt.

    Studien haben eindrucksvolle Ergebnisse gezeigt. So stellte sich heraus, dass männliche Betroffene im Mittelalter eine deutlich geringere Überlebensrate bei Erkrankungen hatten und statistisch gesehen früher starben.

    Doch noch mehr haben Untersuchungen des Zahnsteins der Vergangenheit gegeben. So ließen sich Rückschlüsse auf die Ernährung der Menschen ziehen.

    Ein Beweis dafür, dass im Zahnstein zahlreiche Ablagerungen eingeschlossen werden, die sich über Jahrhunderte darin halten können. Doch woher kommt der lästige und vor allem nur vom Zahnarzt entfernbare Stein auf den Zähnen und welche Folgen hat er, wenn er nicht entfernt wird? Gibt es Möglichkeiten der Entstehung vorzubeugen oder müssen wir einfach damit leben? Der folgende Ratgeber soll Antworten auf diese Fragen geben.

    Was ist Zahnstein genau?

    Vereinfacht gesagt ist Zahnstein nichts weiter als Zahnbelag, allerdings in seiner verhärteten Form.

    Am Anfang handelt es sich um einen Biofilm, der aus zahlreichen Bakterien, Essensresten und Mikroben besteht. Binnen zwei Tagen ist es möglich, dass sich aus Zahnbelägen Zahnstein entwickelt. Der Speichel hat einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an der Verkalkung, denn er sorgt für die Mineralisierung.

    Ist Zahnstein also nichts weiter als verhärteter Belag? Eine Studie hat gezeigt, dass es bei der Umwandlung zu Zahnstein auch zu einer mikrobiologischen Veränderung kommt.

    Zwei Umstände führen hauptsächlich dazu, dass sich Zahnstein bildet. Befindet sich Plaque auf den Zähnen, muss dieser durch die tägliche Zahnpflege wieder beseitigt werden. Unterbleibt die Zahnpflege oder wird sie nicht ausreichend durchgeführt, mineralisiert der Speichel die Beläge und wandelt sie zu Zahnstein um.

    Zahnstein Medizinisches Bild
    Deutlich erkennbarer Zahnstein. Medizinisches Bild.

    Die Entwicklung von Zahnstein in vier Schritten

    Die Bildung von Zahnstein läuft in vier Schritten ab. Du hast während dieser Zeit noch immer die Möglichkeit die Entstehung zu verhindern!

    Schleimstoffe in deinem Mund sind dafür verantwortlich, dass sich rund vier Stunden nach dem Zähneputzen ein dünner Biofilm auf deinem Zahnschmelz bildet. Dieser ist frei von Bakterien, stellt aber den ersten Schritt zur Entstehung von Zahnstein dar.

    Nimmst du nun Nahrung oder gesüßte Getränke auf, können sich im Zusammenspiel mit dem Speichel in deinem Mund Bakterien bilden, die unter anderem für die Entwicklung von Karies verantwortlich sind. Diese entstehenden Bakterien setzen sich auf der dünnen Schicht auf deinen Zähnen ab.

    Im dritten Schritt verhärtet die Schleimschicht und es bildet sich Plaque. Diese Entstehung dauert meist weniger als 48 Stunden und stellt den entscheidenden Schritt bei der Entwicklung von Zahnstein dar.

    Entfernst du diese Plaque nicht oder nicht rechtzeitig, beginnt diese sich nach zwei Tagen nach und nach in Zahnstein umzuwandeln. Der Prozess ist nach rund acht Tagen abgeschlossen, aus einer unscheinbaren Biofilm-Schicht sind hartnäckige Zahnsteinablagerungen geworden.

    Woraus besteht Zahnstein?

    Diese Studie beschäftigt sich nicht nur damit, welche Ursachen Zahnstein hat, sondern auch aus welchen Bestandteilen er besteht. Vorrangig sind es:

    • Apatit und Hydroxylapatit
    • Kohlenhydrate und Proteine
    • Mineralien wie Whitlockit und Brushit
    • Gewebereste
    • Mikroorganismen
    • Calcium und Phosphat

    Manchmal kann eine überschießende Bildung von Zahnstein auch ein Hinweis auf ein allgemeines Gesundheitsproblem sein. So haben Studien gezeigt, dass eine Vielzahl betroffener Patienten mit großen Mengen Zahnstein auch von Nierensteinen und anderen Steinleiden des Körpers leiden.

    Bei immer wieder kehrendem Zahnstein, der definitiv nicht auf eine mangelnde Mundhygiene zurückzuführen ist, solltest du eine systemische Untersuchung bei deinem Hausarzt in Betracht ziehen.

    Welche Bereiche sind am häufigsten von Zahnstein betroffen?

    Auch wenn grundsätzlich jeder Zahn bei mangelnder Mundhygiene von Zahnstein befallen sein kann, sind insbesondere die Innenseite der unteren Schneidezähne und die Außenseite der oberen Backenzähne betroffen. Schuld daran ist die Nähe zu den Speicheldrüsen. Im Schneidezahnbereich sorgt die Unterzungenspeicheldrüse für eine häufige Speichelsekretion und damit für eine beschleunigte Umwandlung von Plaques in Zahnstein.

    Im oberen Mundbereich sitzen die Speicheldrüsen in den Wangen. Daher gehören auch die äußeren Molaren im Oberkiefer zu den häufig betroffenen Fällen. Grundsätzlich bildet vorhandener Zahnstein allerdings auch einen idealen Nährboden für eine weitere Ausbreitung. Es ist somit möglich, dass sich auf der rauen Oberfläche des Zahnsteins weitere Konkremente bilden und die Schicht dicker wird.

    Wie lässt sich Zahnstein erkennen?

    Zu Beginn der Zahnsteinentwicklung zeigt sich zunächst eine Verfärbung, die einen weiß-gelblichen Ton annimmt. Durch Farbstoffe, die in Nahrungsmittel enthalten sind, verfärbt sich der Zahnstein im Laufe mehrerer Monate oder auch Jahre bräunlich, auch komplett schwarzer Zahnstein ist möglich.

    Rauchen, der Konsum von Rotwein, der Verzehr von Kaffee und auch von Tee sind Ursachen, warum sich der anfangs weiß-gelbe Zahnstein immer dunkler färbt. Spätestens in diesem Stadium ist er gut erkennbar und das ästhetische Erscheinungsbild leidet darunter.

    Es ist in diesem Stadium nicht mehr möglich, Zahnstein zu Hause selbst zu entfernen. Weder Spülungen noch Zähneputzen hilft, was wiederum Folgen hat. Die Mundhygiene leidet, da die vom Zahnstein betroffenen Zähne nicht mehr oder nur noch unzureichend gereinigt werden können. Somit wird die raue Oberfläche zu einem Magnet für neue Bakterien.

    Was passiert, wenn der Zahnstein nicht behandelt wird?

    Zahnstein ist durch seine deutliche Sichtbarkeit im weiteren Verlauf schnell ein ästhetisches Problem. Was viele Betroffene nicht wissen ist, dass auch die Gesundheit darunter leidet. Fühlst du mit dem Finger über einen von Zahnstein befallenen Zahn wirst du merken, dass die Oberfläche sehr rau und rissig ist. Sie ist nicht glatt wie ein normaler Zahn, sondern porös. Dadurch finden Bakterien auf der Oberfläche des Zahnsteins optimalen Halt, die Reinigung hingegen ist erschwert.

    Bakterien siedeln sich auf von Zahnstein betroffenen Zähnen an. Dort lösen sie zwar nur selten Karies aus, führen aber sehr häufig zu einer unangenehmen Zahnfleischentzündung. Diese erkennst du an Symptomen wie Zahnfleischblutungen, Zahnfleischtaschen und unangenehmem Mundgeruch.

    Bei vielen Betroffenen läuft diese Entzündung aber zunächst unbemerkt ab, was wiederum weitere Folgen hat. Es kommt zu einer Parodontitis, bei der im schwersten Stadium der Halt deiner Zähne gefährdet ist. Aufhalten lässt sich dieser Prozess nur, wenn nicht nur die Entzündungen im Mundraum behandelt werden, sondern auch der Zahnstein entfernt wird.

    Mögliche Folgeerkrankungen bei unbehandeltem Zahnstein

    Zahnstein wirkt bei seiner Entstehung erst einmal harmlos, doch unbehandelt kann er zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Oben hast du schon von der drohenden Parodontitis gelesen, die aufgrund von Zahnfleischentzündungen entsteht. Doch die Parodontitis ist nicht nur ein Mundproblem. Die Gefahr, dass sich die Keime durch deine Blutbahn in den Rest deines Körpers ausbreiten, ist groß. Infolgedessen kann es zur Entstehung von systemischen Infekten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar einer Verstärkung eines vorhandenen Diabetes kommen.

    Bist du Träger eines Implantates, kann sich auch am Zahnersatz eine Entzündung ausbilden. Der Zahnarzt bezeichnet diese als Periimplantitis. Diese Erkrankung hat zur Folge, dass sich das Gewebe entzündet und die Bakterien bis in deinen Kieferknochen gelangen können. Dort setzt unbehandelt ein Abbau des Knochens ein und schließlich kann das Implantat den Halt verlieren.

    Wer bekommt Zahnstein?

    Es gibt keine Zielgruppe für Zahnstein, jeder Mensch mit Zähnen kann davon betroffen werden. Doch was die wenigsten wissen ist, dass auch Milchzähne bei Kindern, Implantate und Prothesen von Zahnstein betroffen sein können. Die im Mund vorhandenen Bakterien siedeln sich nicht nur auf lebenden Zähnen an, sondern auch auf künstlichen Zähnen, wie beispielsweise bei einem Gebiss. Entsteht auf einem künstlichen Zahn Plaque und wird nicht entfernt, mineralisiert der Speichel diesen und wandelt ihn in Zahnstein um.

    Das Erbgut kann die Wahrscheinlichkeit für eine rasche Zahnsteinentstehung beeinflussen. Denn der Mineralgehalt deines Speichels ist dafür verantwortlich, wie schnell und wie stark sich Zahnstein entwickelt.

    Erstaunlich: Das häufig als Mundspülung eingesetzte Chlorhexidin gegen zahlreiche Mundbeschwerden kann die Entstehung von Zahnstein laut dieser Studie stark beschleunigen.

    Wie kann Zahnstein behandelt werden?

    Zahnstein kann nicht von dir selbst entfernt werden. Haben sich Zahnablagerungen erst einmal mineralisiert, wirst du sie nur noch mit Hilfe deines Zahnarztes los. Doch keine Angst, die Entfernung ist nicht schmerzhaft und kann sogar ohne den Einsatz einer Betäubungsspritze erfolgen.

    Dein Zahnarzt wendet zur Entfernung in der Regel ein Ultraschallgerät an. Mit einer schwingenden Spitze des Ultraschallgeräts wird der Zahnstein abgelöst. Währenddessen kühlt Wasser die sich bildende Hitze ab, es kann also etwas feucht auf dem Stuhl werden.

    Auch eine manuelle Entfernung des Zahnsteins ist möglich. Hierbei nutzt der Zahnarzt ein Handinstrument und kratzt die Konkremente ab. Im Anschluss ist eine Politur deiner Zähne erforderlich, damit die raue Oberfläche wieder geglättet wird. Würde keine Politur erfolgen, wären die aufrauten Zähne der ideale Nährboden für neuerliche Ansammlungen von Bakterien und dann auch für die Entstehung von Karies.

    Im letzten Schritt wird ein Fluorid-Lack aufgebracht, der deine Zähne vor Säure aus der Mundhöhle schützen soll. Doch auch nach einer Zahnsteinentfernung kann sich wieder neuer Zahnstein bilden. Die Mundhygiene sollte daher nicht vernachlässigt werden.

    Mit diesen 8 Tipps beugst du Zahnstein vor

    In vielen Fällen kann die Entstehung von Zahnstein verhindert werden. Die Basis ist natürlich eine umfangreiche Mundhygiene, doch noch mit weiteren Methoden kannst du Plaques und infolgedessen auch Zahnstein den Garaus machen.

    1. Jeden Tag zweimal Zähne putzen

    Zu den Grundbasics der Mundhygiene gehört das Zähneputzen. Mindestens 2 x am Tag solltest du zur Zahnbürste greifen. Diese Studie hat belegt, dass sich Ablagerungen mit einer elektrischen Zahnbürste deutlich gründlicher entfernen lassen.

    Das bedeutet natürlich nicht, dass du nun zwingend umsteigen musst. Wenn du lieber deine klassische Zahnbürste oder eine Bambuszahnbürste benutzt, ist deine Zahnpflege ebenso wichtig.

    2. Die richtige Zahnbürste finden

    Bevor du täglich für eine optimale Sorge deiner Mundhygiene sorgen kannst, brauchst du die richtige Zahnbürste. Diese kannst du vor allem anhand deiner persönlichen Präferenzen finden. Mittlerweile gibt es nicht mehr nur elektronische Varianten und klassische Zahnbürsten, sondern auch Schallzahnbürsten, die von vielen Zahnexperten empfohlen werden.

    Wenn du vollkommen unsicher bist, welche Zahnbürste die richtige Wahl für dich ist, lass dich von deinem Zahnarzt beraten.

    3. Zahnzwischenräume gründlich reinigen

    Durch klassisches Zähneputzen entfernst du etwa 70 Prozent aller Ablagerungen von deinen Zähnen. Was allerdings in Vergessenheit gerät sind die Ablagerungen zwischen deinen Zähnen. Auch hier kann sich Zahnstein bilden, daher gehört es zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, dass du auch deine Zwischenräume reinigst.

    Hier kannst du auf verschiedene Reinigungsmethoden zurückgreifen. Zahnseide und Interdentalbürsten sind die wichtigsten Werkzeuge für den Zusatz zum Zähneputzen. Es ist ausreichend, wenn du diese Mittel einmal pro Tag anwendest. Ergänzend kannst du außerdem eine Munddusche nutzen, die entfernte Bakterien und Ablagerungen kräftig aus deinem Mund spült.

    4. Fluoridgehalt in der Zahnpasta beachten

    Auch wenn häufig davor gewarnt wird, gehört ein hoher Fluoridgehalt in der Zahnpasta zu den wichtigen Vorbeugemaßnahmen bei der Zahnsteinprävention. Die Gefährlichkeit von Fluorid ist ein Mythos. Nicht nur Zahnstein kann durch einen angemessenen Fluoridgehalt vorgebeugt werden, auch die Entstehung von Karies kann minimiert werden.

    5. Mundspülungen als Vorbeugung einsetzen

    Wenn du keine Munddusche verwenden möchtest, hast du als Alternative die Möglichkeit auf Mundspülungen zurückzugreifen. Das kräftige Spülen nach dem Zähneputzen sorgt dafür, dass gelöste Ablagerungen auch wirklich aus der Mundhöhle gespült werden. Gleichzeitig sorgt die regelmäßige Anwendung von Spülungen für einen frischen Atem.

    6. Ernährung für die Zahngesundheit

    Vielen Menschen ist es nicht bewusst, dass auch ihre Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung von Zahnstein hat. Wer häufig Zucker konsumiert, sorgt für eine rasche Vermehrung von Bakterien. Diese wiederum werden mit Speichel vermischt und wandeln sich zu Plaque und anschließend zu Zahnstein um. Es ist empfehlenswert, zuckerhaltige Getränke und Speisen immer gemeinsam mit einer Hauptmahlzeit zu verzehren, wenn kurz darauf die Zähne geputzt werden.

    7. Professionelle Zahnreinigung durchführen lassen

    Mindestens zweimal im Jahr ist es ratsam eine professionelle Zahnreinigung bei deinem Zahnarzt durchführen zu lassen. Auch wenn die Krankenkasse diese vorbeugende Behandlung nicht finanziert, lohnt sich die Ausgabe. Denn langfristig kann der Entstehung von Erkrankungen im Mundraum vorgebeugt werden. Bei einer professionellen Zahnreinigung werden Ablagerungen auch dort entfernt, wo du mit deiner Zahnbürste und anderen Reinigungsmethoden nicht hingelangst.

    8. Regelmäßige Vorsorge für lange Mundgesundheit

    Früh erkannt, früh gebannt – bei der Mundgesundheit ist dieses Motto von hoher Wichtigkeit. Immer noch gehen viele Menschen erst dann zum Zahnarzt, wenn sie Beschwerden oder Schmerzen haben. Ein Fehler, denn durch die halbjährliche Routinekontrolle können Veränderungen bereits bei ihrer Entstehung entdeckt und behoben werden.

    Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Entwicklung großflächiger Karies wird verhindert, kleine Läsionen werden schnell und ohne Komplikationen entfernt. Auch mögliche Veränderungen am Zahnfleisch kann dein Zahnarzt bei der Routinekontrolle direkt erkennen.

    Zahnstein zu Hause selbst entfernen

    Der Wunsch, Zahnstein zu Hause zu entfernen, ist verständlich. Kaum einer geht gerne zum Zahnarzt und bei vielen Menschen macht sich schon beim Gedanken daran ein mulmiges Gefühl in der Magengrube breit. Doch leider gibt es keine Möglichkeit, wie du Zahnstein selbstständig entfernen kannst.

    Ist es erst einmal zur Entstehung von Zahnstein gekommen, kann nur noch dein Zahnarzt helfen. Bitte versuche nicht, die Ablagerungen durch mechanische Instrumente selbst zu entfernen. Du könntest deinen Zahnschmelz nachhaltig verletzen und dafür sorgen, dass sich Bakterien noch leichter ansiedeln.

    Wichtige Fragen rund um Zahnstein

    Zahnstein ist gar nicht so komplex, wenn du die Entstehungswege kennst. Mit den richtigen Methoden ist es zum Glück möglich, der Entstehung gut vorzubeugen. Und doch gibt es hier und da Fragen, die sich viele Menschen immer wieder stellen. Wir möchten dir die wichtigsten Fragen im Überblick beantworten.

    Entsteht Zahnstein nur bei mangelnder Mundhygiene?

    Mangelnde Mundhygiene ist der Hauptgrund, warum sich Zahnstein auf den Zähnen bildet. Die Entstehung kann aber auch durch andere Faktoren begünstigt werden. So ist beispielsweise ein stark mineralhaltiger Speichel ein Grund dafür, warum sich nahe der Speicheldrüsen vermehrt und verstärkt Zahnstein bildet. Auch bestimmte Substanzen, wie die Mundspüllösung Chlorhexidin können zur Bildung von Konkrementen führen.

    Ist Zahnstein beim Küssen übertragbar?

    Zahnstein ist ein hartes Konkrement, in das zahlreiche Bakterien eingeschlossen und mineralisiert wurden. Eine Übertragung des Zahnsteines selbst ist durch Küssen oder Speichelaustausch nicht möglich. Es ist allerdings bewiesen, dass Kariesbakterien durch den Austausch von Speichel weitergegeben werden. So sind Kinder oft schon mit Kariesbakterien befallen, bevor sich die ersten Zähne entwickeln. Schuld daran sind gemeinsame Nutzung von Löffeln oder das Ablecken des Schnullers durch die Eltern.

    Kann sich unter dem Zahnstein Karies bilden?

    Der Zahnstein selbst setzt sich wie eine harte Hülle auf dem Zahnschmelz fest. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass sich direkt unter dem Zahnstein Karies bildet, doch die Bakteriendichte an betroffenen Zähnen ist groß. Das wiederum führt zu Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Gleichzeitig können zwischen betroffenen Zähnen kariöse Läsionen entstehen.

    Wie oft sollte der Zahnstein entfernt werden?

    Zahnstein bildet sich zwar relativ schnell, doch die Verbreitung wird von vielen Menschen gar nicht sofort bemerkt. Am Anfang ist es nur eine unscheinbare Verfärbung. Erst wenn sich die Konkremente braun und schwarz färben, wird ihr Vorhandensein unübersehbar. Wird der Zahnstein alle halbe Jahre bei der Routinekontrolle entfernt, ist dies in aller Regel ausreichend. Fallen dir die Läsionen allerdings schon früher auf, solltest du deinen Zahnarzt aufsuchen.

    Kann Zahnstein auch unter dem Zahnfleisch auftreten?

    Ja, Zahnstein kann sich nicht nur am sichtbaren Teil des Zahnes bilden, sondern auch unterhalb des Zahnfleischsaums. In der Regel sind allerdings beide Formen von Zahnstein vorhanden. Während der Reinigung durch deinen Zahnarzt erfolgt auch die Entfernung der nicht sichtbaren Konkremente.

    Fazit: Zahnstein entfernen für ein besseres Mundgefühl

    Zahnstein ist nicht nur ein optisches Problem, sondern kann zur Entstehung diverser Munderkrankungen führen. Eine Entfernung muss immer vom Fachmann durchgeführt werden, da dies in Eigenregie nicht möglich ist. Angst brauchst du hiervor nicht zu haben, denn die Entfernung erfolgt per Ultraschall und ist vollkommen schmerzfrei. Durch eine umfangreiche Mundhygiene und eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung kannst du in vielen Fällen der Bildung von Zahnstein vorbeugen. Und wenn sich tatsächlich einmal Konkremente gebildet haben, sorgt eine schnelle Entfernung für den Erhalt deiner Mundgesundheit.