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Eine gute Zahngesundheit kann chronische Krankheiten verhindern
... und wirkt sich positiv auf dein allgemeines Wohlbefinden aus
- GESCHRIEBEN VON The Dental Check
- Dezember 30, 2020
Erkrankungen der Zähne stellen nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern können weitreichende Folgen für den gesamten Organismus haben.
Wie eine Untersuchung von Dr. med. Barbara Noack zeigt, kann zum Beispiel eine nicht behandelte Parodontitis das Risiko von Diabetes und Herzkrankheiten erhöhen.
Die ganzheitliche Zahnmedizin weist stets wieder daraufhin, dass Unstimmigkeiten im Mundraum und kranke Zähne und entzündetes Zahnfleisch Ursprung vieler chronischer, aber auch akuter Krankheiten sein können.
„An jedem Zahn hängt ein Mensch.“ Das sagte bereits Paracelsus. In unserer zivilisierten Welt ist das Zitat relevanter denn je. Somit kann ein einzelner Zahn den gesamten Organismus schwächen.
Krankheiten, die durch kranke Zähne entstehen können
Migräne und Kopfschmerzen
Liegt eine Störung im Gleichgewicht des Kausystems vor, zum Beispiel in der Mundmuskulatur oder im Kiefer, kann sich das auf die Bewegung und der Körperhaltung auswirken. Es kann zum Beispiel zu Kopfschmerzen unterschiedlicher Art kommen, wie diese Studie zeigt. Auch Migräne ist möglich.
Schlaganfall und Herzinfarkt
Liegt zum Beispiel eine chronische Parodontitis vor, können Erreger in den Blutkreislauf gelangen, wenn die Erkrankung nicht richtig behandelt oder verschleppt wird. Die Erreger erhöhen das Risiko, an einen Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, da die ständig im Körper kreisenden Entzündungsstoffe, die von den Bakterien gebildet werden, verhärten die Gefäße.
Herz- und Lungenentzündungen
Ebenso können die Erreger Herz- und Lungenentzündungen auslösen, wenn die Zahn- oder Zahnfleischerkrankung verschleppt wird. Auch Lungen- und Herzentzündungen stehen im Zusammenhang mit der Plaque, die sich von innen an die Blutgefäße anlagert.
Frühgeburten
Sogar Frühgeburten können ausgelöst werden, da eine Verbindung zwischen Zahnfleischentzündung und Vaginalentzündungen besteht und dabei die gleichen schädlichen Stoffe für das Kind entstehen, die aus dem Immunsystem der Mutter stammen.
Depressionen
Du wirst es wahrscheinlich nicht glauben, aber unser Immunsystem kann unsere Gefühlslage steuern. So können zum Beispiel Zahnwurzelentzündungen die Psyche der Betroffenen so beeinflussen, dass sie depressiv werden können. Bakterien, die für Zahnfleischentzündungen, Karies und Parodontitis verantwortlich sind, greifen auch den Stoffwechsel des Gehirns an.
Diabetes mellitus
Auch Diabetiker leiden häufig unter Entzündung des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparats. Sogar häufiger als Menschen, die nicht an Diabetes erkrankt sind. Durch die hohen Blutzuckerwerte werden die Blutgefäße beeinträchtigt und dadurch die Widerstandskraft des Zahnhalteapparats geschwächt. Die Folge ist eine Infektion.
Es bestehen Wechselwirkungen zwischen Diabetes und einer chronischen Zahnfleischentzündung.
Erektionsprobleme
Da eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats die Endothelzellen schädigt, die verantwortlich für den Blutfluss im Penis sind, wird die Potenz gehemmt.
Blasenentzündung
Menschen, die häufig an Blasenentzündungen leiden, sollten ihre Zähne untersuchen lassen, da die Bakterien über die Blutbahn zur Blase gelangen und dort eine Entzündung hervorrufen können.
Prostataprobleme
Auch viele Prostataprobleme sind auf dentale Erkrankungen zurückzuführen. Die Bakterien, die aus dem Mundraum durch die Blutbahn bis zur Prostata gelangen können zu einer akuten Entzündung führen.
Nacken-, Rücken- und Knieschmerzen
Fehlstellungen im Kiefer sind nicht nur in ihm selbst schmerzhaft. Sie erzeugen Schmerzen im gesamten Bewegungsapparat. Die Schmerzen breiten sich von oben nach unten aus. Dabei führen sie zu Fehlhaltungen und Verspannungen. Betroffene sollten nicht nur mehr Sport treiben und mit Gymnastik und Dehnungsübungen die Verspannungen abbauen, sondern auch ihre Zähne untersuchen lassen.
So erhältst du schöne und gesunde Zähne
Richtig und regelmäßig Zähne putzen
Putze deine Zähne richtig, immer von Rot nach Weiß. Das heißt, immer vom Zahnfleisch abwärts bei der oberen Zahnreihe und aufwärts bei der unteren Zahnreihe. Putze sie mindestens zweimal am Tag und verwende am besten Zahncreme mit Fluorid und Interdentalbürsten oder Zahnseide für die Zahnzwischenräume. Schaue dir unsere 8 Tipps an, die dir helfen, deine Zähne besser zu putzen.
Die richtige Zahnbürste verwenden
Die Wahl der Bürste ist immer nach den individuellen Bedürfnissen deiner Zähne abhängig. Wenn du eine Handzahnbürste verwendest, sollte sie nicht zu hart sein, um dein Zahnfleisch nicht zu verletzen. Weiche Handzahnbürsten oder elektrische Zahnbürsten mit Andruckkontrolle sind besser für einen empfindlichen Mundraum.
Klinische Studien zeigen zudem, dass die verwendung einer elektrisch betriebenen Zahnbürste deutlich mehr Plaque entfernt als eine normale Handzahnbürste.
Deine Zunge richtig reinigen
Auch auf der Zunge sammeln sich wie auf Zähnen und Zahnfleisch Bakterien an. Reinige sie deshalb gründlich mit einem Zungenreiniger.
Eine Mundspülung verwenden
Ein optimales Reinigungsergebnis erzielst du zusätzlich mit einer Mundspülung. Sie reduziert den Zahnbelag. Du kannst sie auch nach dem Essen verwenden, wenn du zum Beispiel saures Obst gegessen hast und nicht gleich zur Zahnbürste greifen möchtest.
Mit Zahnaufhellenden Zahncremes vorsichtig sein
Falls du eine zahnaufhellende Zahncreme verwenden möchtest, achte unbedingt darauf, dass sie nicht zu viele Schleifkörper besitzt. Das ist wichtig, damit du nicht zu sehr deine Zähne abschmirgelst. Alternativ kannst du auch eine professionelle Zahnaufhellung beim Zahnarzt durchführen lassen oder ein Zahnbleaching Set für Zuhause anwenden.
Zahnbürste regelmäßig wechseln
Deine Zahnbürste solltest du alle 3 Monate wechseln. Bei elektrischen Zahnbürsten brauchst du nur den Bürstenkopf austauschen.
Nikotin vermeiden
Da Nikotin Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischabbau fördert, ist es besser, wenn du gar nicht erst mit Rauchen beginnst oder wenn du schon rauchst, es ganz aufgibst. Auf Dauer könnte es sonst zu Zahnverlust führen.
Zuckerfreie Kaugummis verwenden
Zuckerfreie Kaugummis eignen sich perfekt nach einer Mahlzeit. Nach 20-minütigem Kauen erhöht sich die Produktion deines Speichels um das Dreifache. Damit spülst du Schmutz von den Zähnen und neutralisierst schädliche Säuren im Mundraum.
Alle Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen
Gehe mindestens zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, damit dein Zahnarzt Kiefer-, Mund- und Zahnerkrankungen rechtzeitig erkennen und behandeln kann. Du kannst regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in deinem Bonusheft anrechnen lassen. Damit kannst du höhere Zuschüsse zu Zahnersatz erhalten, falls du später im höherem Alter Ersatz für deine Zähne benötigst.
Substanzschädigende Nahrungsmittel vermeiden
Nimm ausreichend vitaminreiche Nahrung zu dir, die darüber hinaus auch über Magnesium und Kalzium verfügt. Kalzium steckt vor allem in Eiern, Milch und Milchprodukten, Magnesium findest du in Vollkornprodukten und Nüssen.
Die Vitamine A und D sind für die Zahnsubstanz ebenso wichtig. Sie sind zum Beispiel in Paprika, Leber, Mangos und Spinat enthalten.
Ebenso ist Vitamin B wichtig, das du vor allem in Eiern, Kalbsfleisch und Fisch vorfindest. Gleichzeitig solltest du den Genuss von sauren und süßen Lebensmitteln in Grenzen halten.
Gesunde und gepflegte Zähne für Körper und Seele
Gepflegte und gesunde Zähne wirken sich auf dein körperliches Wohlbefinden und auch auf deine Seele aus. Ist dein Körper krank, erkrankt auch deine Seele. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Zähne und dein Zahnfleisch regelmäßig pflegst. Schließlich ist nicht nur dein Lächeln ist von deiner Mund- und Zahnpflege anhängig, sondern auch dein gesamter Körper.
- PD Dr. med. Barbara Noack. Kranker Zahnhalteapparat führt zu Wechselwirkungen mit dem Organismus.
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/thema-des-monats-archiv/copy11_of_thema-des-monats - Dr. Henny Deda. Wechselwirkungen zwischen Diabetes und chronischer Zahnfleischentzündung.
https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/begleiterkrankungen_bei_diabetes/zahngesundheit/wechselwirkungen_zwischen_diabetes_und_chronischer_zahnfleischentzuendung - Gustavo G Nascimento, et al. (2019). Is there an association between depression and periodontitis? A birth cohort study.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30499588/ - Masanori Iwasaki, et al. (2018). Periodontitis, periodontal inflammation, and mild cognitive impairment: A 5-year cohort study.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30345659/ - Kazuhiko Hara, et al. (2016). Headache attributed to temporomandibular disorders and masticatory myofascial pain.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27349540/ - Takahiro Ikawa, et al. (2020). Clinical comparison of an electric-powered ionic toothbrush and a manual toothbrush in plaque reduction: A randomized clinical trial.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33029896/