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5 gute Gründe für einen Zungenreiniger – die auch für dich gelten!
... und wie die westliche Schulmedizin die Zunge im medizinischen Kontext betrachtet
- GESCHRIEBEN VON The Dental Check
- November 6, 2020
Hast du dir bereits unsere zehn Top-Zungenreiniger im Kaufratgeber angeschaut? Die da vorgestellten Produkte sind eine wertvolle Ergänzung deiner täglichen Mundhygiene – sogar dann, wenn du nicht mit häufigen Problemen wie Zahnfleischentzündungen oder Mundgeruch zu kämpfen hast.
Wenn du (oder jemand in deinem Verwandten- und Freundeskreis) trotzdem noch Überzeugungsarbeit benötigen, haben wir für dich fünf gute Gründe herausgesucht, warum der Kauf eines Zungenreinigers eine kleine, aber absolut lohnende Investition in deine eigene Gesundheit darstellt.
#1 – Die Zungenreinigung ist eines der effektivsten Mittel gegen Mundgeruch
Wusstest du, dass ungefähr 60 bis 80 Prozent aller Mikroorganismen und Bakterien in deiner Mundhöhle auf der Zunge ihre Heimat finden? Eine erschreckend hohe Zahl! Mit Hinblick darauf ist es kaum verwunderlich, dass Experten mutmaßen, Mundgeruch wird in rund 9 von 10 Fällen durch Bakterien und Belag auf der Zunge verursacht. Damit dreht sich zugleich das wissenschaftliche Bild, denn in den vorherigen Jahrzehnten hatte man noch angenommen, es wäre vor allem die Zusammensetzung des Magens und seiner Säuren, die für üblen Geruch aus der Mundhöhle sorgen.
Der Zungenreiniger ist, gepaart mit einem frischen Mundwasser, die größte Hilfe gegen Mundgeruch, die du dir ins Badezimmer holen kannst. Dabei ist es unerheblich, ob du dich für ein Modell mit Bürsten (ähnlich der Zahnbürste), einen geschlossenen oder alternativ einen offenen Zungenschaber entscheidest. Wichtig ist nur, dass all diese Produkte dafür sorgen, dass der Belag wieder von der Zunge verschwindet. Du solltest an dieser Stelle nicht dem Trugschluss unterliegen, deine Zahnbürste könnte diese Aufgabe übernehmen. Sie ist zur Reinigung der Zähne und ergänzend des Zahnfleischs gedacht, besitzt aber weder die Struktur noch ausreichend feine Borsten, um die vielen kleinen Fältchen und Erhebungen auf der Zunge zu säubern.
Die zweimal tägliche Nutzung eines Zungenreinigers kann dir dabei helfen, lästigen Mundgeruch wieder loszuwerden – genauso aber zur Prävention dienen, damit es gar nicht erst soweit kommt. Wie das funktioniert? Auf der Zunge und in dem darauf festgesetzten Belag befinden sich Bakterien, Essensreste und andere Mikroorganismen, die Schwefelverbindungen produzieren, welche im Gegenzug den typisch süßlich-bitteren Geruch ausstoßen, den wir Menschen als Mundgeruch empfinden. Reduzierst du den Belag, verringert sich zugleich die Bakterienquote, im Gegenzug können Schwefelverbindungen erst gar nicht entstehen.
#2 – Es gelangen weniger Bakterien und Giftstoffe in den Magen
In der indischen Heilkunde genießt die tägliche Reinigung der Zunge höchste Bedeutung. Sie ist ein fester Bestandteil vom „Dinacharya„, einem täglichen Morgenritual, welches den Körper und die Psyche reinigen und auf den Tag vorbereiten soll. Die gründliche Mundhygiene mit einem Zungenreiniger gehört deshalb dazu, weil in der indischen Heilkunde davon ausgegangen wird, dass viele der überschüssigen Bakterien von der Zunge früher oder später in den Magen gelangen – und da negative Effekte auslösen.
In der westlichen Medizin wird diesem Punkt zwar weniger Beachtung geschenkt, aber auch die Schulmedizin ist sich sicher, dass die Zunge in bestimmten Situationen unsere Gesundheit widerspiegelt. Verantwortlich dafür ist ein Prozess, der dann stattfindet, wenn du es am wenigsten bemerkst: nämlich in der Nacht. Da entledigt sich dein Körper im Zuge seiner Selbsterhaltungsmaßnahmen von überschüssigen Giften, die sich den Tag über angestaut haben – zum Beispiel durch die Umwelt oder Nahrungsmittel. Das kann dazu führen, dass sich ein schleimartiger Belag auf der Zungenoberfläche bildet. Entfernst du diesen nicht direkt nach dem Aufstehen, kann er sich in den folgenden Stunden verlieren und Bakterien dann in den Magen spülen.
Indem du diese Überreste stattdessen entfernst, entledigst du dich der ungewollten Bakterien, stärkst dein Immunsystem und erlangst ein verbessertes Wohlbefinden. Außerdem sieht deine Zunge natürlich viel schöner und gesünder aus, wenn sie nicht den kompletten Tag über den geleeartigen Belag mit sich herumträgt – der sich den Tag über außerdem noch wenig anschaulich verfärben würde.
#3 – Du verbesserst deinen Geschmackssinn
Auf deiner Zunge existiert eine Vielzahl von Papillen und Geschmacksknospen, die wiederum Zellen enthalten, die gemeinsam mit anderen Sinnen für den Geschmack sorgen, den du beim Essen und Trinken den jeweiligen Nahrungsmitteln entnimmst. Den kompletten Prozess haben wir dir in einem separaten Artikel zum Geschmacksempfinden veranschaulicht.
Befinden sich auf deiner Zunge über einen längeren Zeitraum Bakterienbeläge und Schwefelverbindungen, könnten diese die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge negativ beeinflussen. Des Weiteren kommen die Bestandteile der einzelnen Nahrungsmittel natürlich weniger intensiv mit der Zunge und ihren Geschmacksknospen in Kontakt, wenn sich dazwischen ein störender Belag befindet. Indem du diesen entfernst, kannst du also dafür sorgen, dass sich deine Geschmacksknospen wieder regenerieren, zugleich aber für einen ungehinderten Kontakt zwischen Zunge und Nahrungsmittel sorgen.
Damit schmeckt dir dein Lieblingsessen in Zukunft vielleicht gleich noch viel besser!
#4 – Die tägliche Anwendung eines Zungenreinigers verbessert deine Mundhygiene generell
Selbstverständlich sind die vielen Mikroorganismen und Bakterien nicht nur ein Auslöser für Mundgeruch, sondern auch eine potentielle Gefahr für andere Teile des Mundraums, allen voran den Zähnen und dem Zahnfleisch. Zwar ist wissenschaftlich noch nicht einwandfrei belegt, ob die Zungenreinigung das Risiko für Karies und/oder Parodontose reduziert, übergreifende Bakterien sind aber durchaus vorstellbar. Selbst wenn du keinen Mundgeruch hast, solltest du den Zungenreiniger einmal täglich verwenden, um die Bakterien aus dem Mundraum zu beseitigen.
Es ist denkbar, dass sich damit das Risiko für Zahnfleischprobleme reduziert, schließlich befindet sich die Zunge in direkter „Nachbarschaft“ zu dem umliegenden Zahnfleisch. Leidest du häufiger unter empfindlichem oder blutendem Zahnfleisch, ist außerdem die regelmäßige Nutzung eines hochwertigen Mundwassers empfehlenswert. Wie immer gilt natürlich: Legt sich das Problem nicht nach kurzer Zeit, solltest du unbedingt fachmännischen Rat bei einem Zahnarzt deines Vertrauens einholen.
#5 – Eine saubere Zunge verrät viel über dich und deine Gesundheit!
In einem Artikel über die Zungendiagnostik in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) haben wir uns damit beschäftigt, was die Zunge über unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit verrät. Tatsächlich ist das keinesfalls wenig, denn viele Erkrankungen zeigen sich an der Zungenoberfläche, beispielsweise in Form von verfärbten Belägen, Erhebungen oder Schwellungen. Die komplette Auflistung, wie die TCM die Zungendiagnostik in ganzheitliche Diagnoseverfahren einbindet, findest du im oben erwähnten Artikel.
In der westlichen Schulmedizin wird die Zunge ebenfalls für eine Reihe von Krankheiten begutachtet. Scharlach oder Pilzinfektionen zeigen sich an dieser besonders prominent. Voraussetzung für eine sorgfältige und aussagekräftige Diagnose ist aber, dass deine Zunge nicht komplett mit Belägen aus der Nacht oder von vorherigen Speisen und Getränken bedeckt ist. Zuletzt möchten wir an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen, dass eine gesunde Zunge einfach viel schöner aussieht – und auch beim Küssen gleich für noch mehr Freude und Leidenschaft sorgt!
So solltest du deinen Zungenreiniger verwenden
Du hast dich für einen Zungenreiniger aus unserem umfassenden Kaufratgeber entschieden? Sehr schön! An dieser Stelle möchten wir doch noch einmal in wenigen Sätzen erläutern, wie du ihn korrekt verwendest – keine Angst, das ist ganz unkompliziert! Du führst einen Zungenreiniger immer von hinten nach vorne, setzt also im hintersten Drittel der Zunge an und ziehst ihn dann mit sanftem Druck hin zur Zungenspitze. Den ganzen Prozess wiederholst du zwei- bis dreimal. Sowohl vor als auch nach der Zungenreinigung solltest du deinen kleinen Helfer gründlich säubern, damit du keine Bakterien aus deiner Umwelt auf die Zunge führst. Dein Mundhygiene-Ritual rundest du schließlich mit einem Mundwasser oder einer warmen Spülung ab – schon bist du fertig für den Tag oder deinen wohlverdienten Schlaf in der Nacht!