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Die 10 besten Zahnpasten und Zahncremes 2024: Mit diesen Produkten pflegst du deine Zähne optimal
Die gigantische Vielfalt von Zahnpasten im Einzelhandel überfordert dich? Wir haben umfassend recherchiert und verraten hier, worauf es wirklich ankommt.
- GESCHRIEBEN VON The Dental Check
- November 18, 2020
Zahnpasta ist eines der wichtigsten Pflegeprodukte, die in deutschen Bädern auf ihren Einsatz warten. Jedes Jahr leert jeder von uns im Durchschnitt fünf Tuben von dem erfrischenden Gel. Dabei ist die heute gängige Zahnpastatube keine Selbstverständlichkeit: Ein Zahnarzt schaute sich die Idee im späten 19. Jahrhundert von Farbtuben aus der Pariser Malerszene ab. Erst danach löste sie nach und nach die bis dahin gängigen Blechbehälter voller Zahnpastapulver und -seife ab.
Dieser Wandel sorgte für mehr Hygiene und ist so praktisch in der Handhabung, dass wir heute noch zur Tube greifen. Der Erfindung der Zahpastatube ist heute sogar ein eigener Feiertag in den USA gewidmet. Immer am 22. Mai findet der National Toothpaste Tube Day statt. Die Zahnpasta selbst gibt es schon seit Jahrtausenden. Alt genug, um sie mindestens zwei Mal am Tag beim Zähneputzen zu feiern.
Eine falsche Kaufentscheidung kann dein Kariesrisiko um ein Vielfaches erhöhen
Deine Zahnpasta hat gemeinsam mit deiner Zahnbürste die immens wichtige Aufgabe, deine Zähne sorgfältig zu reinigen und zu pflegen. Da dir wie den meisten Menschen vermutlich nur jeweils ein Satz Milchzähne und Erwachsenenzähne zur Verfügung stehen, verdienst du eine wirklich erstklassige Zahnpasta. Ein solches Produkt hilft dir dabei, dich lange an deinem schönen und gesunden Gebiss erfreuen zu können. Leider sind einige falsche Annahmen über das Thema Zahncreme im Umlauf. Eine falsche Kaufentscheidung erhöht jedoch dein persönliches Kariesrisiko um ein Vielfaches. Welchen Produkten kann man wirklich vertrauen? Wir stellen dir die zehn besten Zahncremes vor.
Keine Zeit zum Lesen? Hier sind die 5 besten Zahnpasten
Dieser Kaufratgeber ist sehr umfangreich. Wer es eilig hat, findet hier in einer kurzen Übersicht die besten Produkte aus den fünf Bewertungskategorien. Klicke dich einfach durch den Slider, um schnell eine gute Entscheidung treffen zu können.
Die 10 besten Zahncremes für jeden Zahntyp
Welche Kriterien sind eigentlich wichtig für eine Zahncreme, die es in unsere Top-10 geschafft hat? Der wichtigste Faktor für die Entscheidung ist eine ausreichend hohe Dosis an Fluorid. Wie die Auswahl zeigt, muss dies nach Alter geschehen. Kinder benötigen nur kleine Mengen Fluorid. Zahncremes, die den Wirkstoff nicht oder in nicht ausreichend hoher Konzentration enthalten, wurden hier nicht berücksichtigt. Laut Studien ist Fluorid entscheidend, um Karies wirksam vorzubeugen.
Eine gute Zahncreme muss aber noch weitere Bedingungen erfüllen. Von Bedeutung sind auch die vorliegenden Eigenschaften. Manche Zahnpasta dient nur der Gesunderhaltung der Zähne. Andere Produkte haben aber eine zusätzliche Aufgabe, etwa die Regeneration des Zahnschmelzes oder eine aufhellende Wirkung. Jedes Produkt ist anders, in manchen Fällen haben wir bestimmte Inhaltsstoffe oder Verpackungsdesigns hervorgehoben oder einen angenehmen Geschmack betont.
Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse, das gilt besonders für die Hygiene der Zähne. Was dem einen Anwender hilft, kann den anderen schaden. Entscheide dich also nicht für irgendein Produkt aus unserer Liste: Überlege zunächst, was du wirklich brauchst. Wenn du keine besonderen Bedürfnisse zu Zahnschmelz oder Verfärbungen hast, empfehlen wir dir aber eine Universal-Zahnpasta. Fünf Kategorien stehen zur Auswahl:
- Beste Zahnpasta gegen Zahnfleischbluten und -entzündungen
- Beste Universal-Zahnpasta
- Beste Whitening-Zahncreme
- Beste Zahnpasta für die Reparatur des Zahnschmelzes
- Beste Zahnpasta für Kinder bis sechs Jahren
1Aminomed Zahncreme
Mit sanften Zutaten lindert die Zahnpasta mit der markanten Blüte Beschwerden durch gereiztes Zahnfleisch.
Gleich zwei verschiedene Fluoridquellen stellen sicher, dass deine Zähne beim Putzen mit Aminomed den besten Schutz vor Karies genießen. Aminfluorid ist in einer Dosis von 800 ppm enthalten und Natriumfluorid mit 400 ppm. Insgesamt liefert die medizinische Kamillenblüten-Zahncreme also 1.200 ppm Fluorid. Zusätzlich befindet sich Xylit in der Rezeptur: Das ist ein Süßstoff aus der Birke, der für seine zahnfreundliche Wirkung bekannt ist. Ein angenehmer Geschmack gehört ebenfalls dazu. Die Kamille verwöhnt und beruhigt dein Zahnfleisch. Vorhandene Entzündungen legen sich wieder, während die Creme neuen Herden wirkungsvoll vorbeugt. Die sanfte Reinigungswirkung geht mit dem niedrigen RDA-Wert von 50 einher, also einem sehr geringen Abrieb. So eignet sich das Produkt auch für Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen oder anderen sensiblen Stellen im Mund.
Wichtige Eigenschaften
- Mit natürlichen Wirkstoffen wie Kamille
- Frei von Mikroplastik und Nanopartikeln
- Mit vielen hochwertigen ätherischen Ölen
- Für empfindliche Zahnhälse
2Meridol Zahnpasta
Gut geschütztes Zahnfleisch wird mit Meridol Realität, denn die Universal-Zahncreme bekämpft Bakterien, die Entzündungen verursachen.
Das hellblaue Gel ist vollkommen auf die Bedürfnisse von Zahnfleisch spezialisiert mit einer langanhaltenden antibakteriellen Wirkung. Die 2-fach-Wirkformel lindert Entzündungen und stoppt dadurch das Zahnfleischbluten. Dies ist schon nach rund einem Monat möglich, wobei die Zahncreme am Zahnfleischrand ansetzt, wo sich besonders viele Bakterien tummeln. Außerdem schützt das regelmäßige Putzen mit Meridol vor Zahnfleischrückgang. Insgesamt senkst du somit langfristig dein Risiko für Gingivitis und den Verlust von Zähnen. Fluorid ist in Form von Aminfluorid und Zinnfluorid mit 1.400 ppm enthalten.
Wichtige Eigenschaften
- Hochwertiger Schutz für das Zahnfleisch
- Stark gegen Bakterien
- Hoher Fluoridgehalt
- Angenehmer Geschmack
3elmex KARIESSCHUTZ PROFESSIONAL Zahnpasta
Die Zahnpasta der berühmten Schweizer Marke schützt durch den patentierten Zuckersäure-Neutralisator effizient vor Zahnlöchern.
Diese Aussage klingt wirklich kraftvoll und ist zugleich innovativ: Der patentierte Zuckersäure-Neutralisator in der medizinischen Zahnpasta elmex KARIESSCHUTZ PROFESSIONAL setzt schon vor der Entstehung von Karies an, indem er den unerwünschten Bakterien konsequent die Nahrungsgrundlage entzieht. Stark werden die Zähne auch durch die gelungene Kombination aus Fluorid (Natriummonofluorphosphat, 1.450 ppm) und Calcium. Damit bringt die Zahnpasta bereits den dringend notwendigen Baustoff für die Remineralisation der Zahnsubstanz mit, die in vielen anderen Produkten nicht enthalten ist.
Wichtige Eigenschaften
- Inklusive Zuckersäure-Neutralisator
- Mit Fluorid und Calcium
- Fördert die Remineralisation der Zähne
4Blend-a-med 3D White Vitalizing Fresh
Mit viel Frische und einer charmanten Verpackung wirkt dieses Produkt zielgerichtet gegen verfärbte Zähne.
Die Zahnschmelz schonende Zahnpasta von Blend-a-med mit dem angenehm kühlen Minzaroma ist auf das Entfernen unschöner Verfärbungen auf den Oberflächen der Zähne spezialisiert. Bis zu 80 Prozent der abgelagerten Farbpigmente können schon bald der Vergangenheit angehören. Doch dieser Effekt ist nicht der einzige des 3-in-1-Produkts. Zusätzlich sorgt die Zahnpasta für stärkere Zähne und beugt neuen Verfärbungen durch regelmäßiges Putzen vor. Gegen die Neuentstehung von Karies enthält sie Natriumfluorid in einer Menge von 1.100 ppm.
Wichtige Eigenschaften
- Löst bis zu 80 Prozent der oberflächlichen Verfärbungen
- Angenehmer Minzgeschmack
- Mit Natriumfluorid
5Colgate Komplett Ultra Weiß Zahnpasta
Ultra-weiße Zähne erwarten dich: Gehe mit einer Zahnpasta aus dem Hause einer der ältesten Zahnpflegemarken der Welt gegen störende Verfärbungen vor.
Die blau-weiß gestreifte Zahnpasta namens Colgate Komplett steht für viele Vorteile: Sie schützt Zähne, Zahnhälse und Zahnschmelz vor Karies, sie entfernt Beläge und Plaque, sie reinigt konsequent, sorgt für einen frischen Atem, erzeugt weißere Zähne und besitzt einen angenehmen Geschmack. Verfärbungen werden bei der Reinigung sanft gelöst, dabei kommt eine spezielle Formel von Colgate zum Einsatz. Die Tube ist dabei so konzipiert, dass du sie sicher auf den Kopf stellen kannst.
Wichtige Eigenschaften
- Eine Zahnpasta für alle Fälle
- Löst Verfärbungen
- Qualitätsprodukt von Colgate
- Mit Natriumfluorid (1.450 ppm)
- Im günstigen Zwölferpack
6Gum Original White Toothpaste
Diese Zahncreme mit einem besonders hohen Gehalt an Fluorid belohnt dich bei regelmäßiger Anwendung mit weißeren Zähnen.
Gum Original White beseitigt lästige Verfärbungen auf deinen Zähnen. Doch die Zahnpasta stellt auch sicher, dass keine neuen entstehen. Du musst das Produkt nur regelmäßig verwenden, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Für die angenehme Politur deiner Zähne sorgen winzige Reinigungsperlen und das Stain Clear System. Daneben kannst du mit der Remineralisierung der Zahnoberfläche rechnen. Der Kariesschutz entsteht mittels einer hohen Dosis Fluorid (Natriumfluorid, 1.490 ppm). Gum Original White ist die Zahnpasta mit dem höchsten Fluoridgehalt in unseren Top-10.
Wichtige Eigenschaften
- Entfernt Verfärbungen und beugt ihnen vor
- Hoher Gehalt an Fluorid
- Im günstigen Dreierpack
- Ohne aggressive Bleichmittel
7Sensodyne ProSchmelz Repair Zahnpasta
Lerne die Zahnschmelz reparierende Zahnpasta für jeden Tag mit Fluorid kennen.
Zahnschmelz leidet unter dem ständigen Einfluss von Säuren, denn die lösen das wertvolle Calcium heraus und hinterlassen poröse Oberflächen oder sogar Löcher. Die Zahncreme Sensodyne ProSchmelz Repair übernimmt die Aufgabe, den Zahnschmelz zu reparieren. Die stärkende Wirkung des Produkts nach dem negativen Einfluss durch Säuren ist nachweislich vorhanden. Mit einem wohltuenden Geschmack von Minze werden die Mineralien dabei unterstützt, den Zahnschmelz wiederaufzubauen. Gleichzeitig entsteht ein frischer Atem. Das enthaltene Natriumfluorid (1.450 ppm) schützt deine Zähne vor Karies.
Wichtige Eigenschaften
- Repariert den Zahnschmelz
- Sorgt für starke Zähne
- Schützt vor Karies
- Frischer Geschmack von Minze
8ApaCare Zahnschmelz Zahnpasta
In der weiß-grünen Tube verbirgt sich eine Zahncreme mit Fluorid, die deine sensiblen Zähne mit künstlichem Zahnschmelz versorgt und somit vor den Belastungen des Alltags schützt.
Die Erosion von Zahnschmelz kommt schleichend. Säurehaltige Lebensmittel, Sodbrennen oder Bakterien greifen die Oberflächen der Zähne an und lösen die wertvolle Schutzschicht nach und nach auf. Eines Tages sind die Zähne sehr empfindlich und kariesanfällig. Die ApaCare Zahnschmelz Zahnpasta setzt hier an, indem sie deine Zähne wieder mit frischem Schmelz austattet. Zur Herstellung der künstlichen Schutzfunktion kommt der Wirkstoff Hydroxylapatit zum Einsatz. Fluorid gegen Karies darf in der Liste der Inhaltsstoffe natürlich nicht fehlen: Natriumfluorid ist in einer Konzentration von 1.450 ppm enthalten. Eine leichte zahnaufhellende Wirkung rundet die Liste der vielen Vorteile der Zahnpasta ab.
Wichtige Eigenschaften
- Baut neuen Zahnschmelz auf
- Hoher Gehalt an Fluorid
- Hellt die Zähne leicht auf
- Praktische Tube zum Auf-den-Kopf-stellen
9elmex Zahnschmelz Professional Zahnpasta
Ein zweites Produkt von elmex hat es in unsere Top-10 geschafft, dieses ist Spezialist für einen starken Zahnschmelz.
Der Hersteller elmex hat die Wirkung der rein-weißen Paste klinisch bestätigen lassen: Die Zahncreme schützt nicht nur den wertvollen Zahnschmelz, sondern sie versiegelt ihn auch noch durch die Mikroschutz-Technologie. Die Versiegelung ist eine robuste Barriere gegen die ständig wiederkehrenden Angriffe der Säure, die sich nur teilweise verhindern lassen. Damit Karies und schwarze Zahnlöcher ebenfalls keine Chance haben, ist Fluorid in Form von Aminfluorid in der Zahncreme enthalten. Die Konzentration liegt bei 1.400 ppm und ist damit sehr hoch.
Wichtige Eigenschaften
- Schützt den Schmelz deiner Zähne
- Versiegelt den Zahnschmelz
- Hoher Gehalt an Fluorid
- Top Marke
10Putzi - Die Zahncreme für Kinder
Auch die Kleinsten sollen möglichst starke Milchzähne haben. Dabei hilft Putzi, die sympathische Zahncreme für Kinder.
Alle der bis hierhin vorgestellten Zahnpasten unserer Top-10 richten sich an Erwachsene. Zwar können auch Kinder kleine Mengen davon nehmen, doch es hat Vorteile, wenn die ausgewählte Zahncreme wirklich kindgerecht ist. Die Putzi Zahnpasta kann nicht nur eine kunterbunte Verpackung vorweisen, sondern sie hilft Kindern auch beim Erlernen gesunder Zahnputzgewohnheiten. Und die sind für das ganze Leben wichtig. Der Gehalt an Fluorid ist mit 500 ppm vergleichsweise niedrig gewählt. So ist es nicht schlimm, wenn das Kind beim Ausspülen versehentlich etwas Zahnpasta verschluckt. Zusätzlich ist der Geschmack von süßen Erdbeeren für den Nachwuchs angenehm.
Wichtige Eigenschaften:
- Kindgerechtes Produkt
- Wenig Fluorid (500 ppm)
- Witziges Design
- Erdbeergeschmack
Zahnpasta: Gibt es Empfehlungen der Stiftung Warentest oder von Öko-Test?
Zahnpasta ist für fast jeden Menschen relevant. Daher beschäftigen sich auch die großen Testportale wie die Stiftung Warentest oder Öko-Test mit dem Thema, denen viele Menschen Vertrauen schenken. Werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse der neuesten Tests (Stand: November 2020).
Das sagt die Stiftung Warentest zu Zahncremes
Der letzte Zahnpasta-Test der Stiftung Warentest wurde im Oktober 2020 veröffentlicht. Die Tester widmeten sich bisher 115 Zahnpasten für Erwachsene. Alle Produkte gehören einer von drei Gruppen an. Insgesamt wurden 82 Universal-Zahnpasten, zwölf Sensitiv-Zahnpasten sowie 21 Zahnpasten mit Weiß-Auslobung (sogenannte Whitening-Produkte) unter die Lupe genommen. Darunter befinden sich auch viele, die seit 2013 getestet wurden und in diesem Test ein weiteres Mal Erwähnung finden.
Welche Produkte Testsieger wurden, dürfen wir hier leider nicht verraten. Die Ergebnisse kannst du gegen einen kleinen Betrag auf der Website der Stiftung Warentest herunterladen. Wenn du noch mehr Produkte als die zehn Zahnpasten aus unserem Kaufratgeber kennenlernen möchtest, empfehlen wir dir den Download unbedingt. Hier findest du außerdem die kostenlos verfügbaren Testergebnisse von 2015 zum Thema Kinderzahnpasta. Doch Vorsicht: Die Kriterien für Kinder-Zahncremes unterscheiden sich von denen für die Erwachsenen-Produkte.
Details zu den Tests der Stiftung Warentest
Einige Informationen möchten wir dir hier nicht vorenthalten. Ein Kritikpunkt der Tester lautet, dass eine geringe Zahl der Test-Produkte aus der Gruppe der Universal-Zahnpasten zu wenig Fluorid enthielt oder sogar gar keines. Der Wirkstoff Fluorid ist für die Zahngesundheit jedoch von großer Bedeutung, weil er Karies vorbeugt und den Zahnschmelz härtet. Eine hochwertige Zahncreme sollte daher immer genug Fluorid enthalten. Dabei schadet das Fluorid in der Zahnpasta nicht, wie oft behauptet wird. Zwar ist Fluorid in großen Mengen schädlich, doch allein über das Zähneputzen mit Zahnpasta wird diese Menge nicht annähernd erreicht – auch dann nicht, wenn man Zahnpasta verschluckt. Die Stiftung Warentest bewertet den Gehalt an Fluorid in Zahnpasta als sehr hoch ein.
Sensitiv-Zahnpasten können ebenfalls viel zu wenig oder kein Fluorid enthalten. Doch eine weitere Eigenschaft zeichnet minderwertige Produkte aus: ein zu hoher Abrieb. Damit die Zähne nicht noch stärker belastet werden als ohnehin schon, sollte der Abrieb der Sensitiv-Produkte niedrig sein. Das trifft aber nicht auf jedes Produkt zu. Jedoch weist die Stiftung Warentest darauf hin, dass Menschen mit empfindlichen Zähnen unbedingt auf die richtige Zahnputz-Technik und eine hochwertige Zahnbürste achten müssen. Diese Faktoren können das Problem ebenfalls verschlimmern. Bei den Zahnpasten mit Weißauslobung konnten viele Produkte die Tester überzeugen, weil sie die Zähne wirklich von Verfärbungen befreiten.
Das sagt Öko-Test zu Zahnpasten
Auch Öko-Test kann einen Zahnpasta-Test vorweisen. Die Ergebnisse zu den 396 Produkten sind im Vergleich zu denen der Stiftung Warentest kostenlos verfügbar. In dieser Zahl sind 204 Universal-Zahnpasten, 36 Sensitiv-Zahnpasten und 94 Zahnpasten für weißere Zähne enthalten. Sogar 62 Kinderzahnpasten für Milchzähne und Junioren wurden berücksichtigt.
Genau wie die Stiftung Warentest ist der wichtigste Grund für ein schlechtes Testergebnis der Mangel oder das Fehlen von Fluorid in der Paste. Zähne können Karies mit solchen Zahncremes nicht genug entgegensetzen. Laut Öko-Test ist jede zweite Zahnpasta aufgrund dieses Mangels durchgefallen. Insbesondere die Produkte, die in die Kategorie Naturkosmetik zählen, konnten in dieser Hinsicht nicht überzeugen. Ein weiterer Grund für eine negative Bewertung liegt in den falschen Inhaltsstoffen. Befindet sich einer der folgenden Zutaten in der Zahnpasta, wurde sie von Öko-Test schlechter bewertet:
- Natriumlaurylsulfat – kann Schleimhäute reizen
- Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG) – lassen Fremdstoffe leichter ins Gewebe eindringen
- Triclosan – kann unerwünschte Antibiotika-Resistenzen begünstigen
Die Vielfalt der Zahnpasta-Arten in der Übersicht
Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta: Es gibt verschiedene Arten mit speziellen Eigenschaften, die sie jeweils auszeichnen. Die zahlreichen synonymen Bezeichnungen von Zahnpasta, nämlich Zahnpaste, Zahncreme und Zahncrème haben damit jedoch nichts zu tun. Bei den drei Arten von Zahnpasta handelt es sich um Universal-Zahnpasta, Sensitiv-Zahnpasta und Whitening-Zahnpasta. Außerdem gibt es Zahnpasta speziell für Kinder.
Pflege für gesunde Zähne: Universal-Zahnpasta
Wer keine besonderen Probleme mit seinen Zähnen hat, greift am besten zu einer Universal-Zahnpasta. Darin ist schon alles enthalten, was laut aktuellem Stand der Wissenschaft dabei hilft, die Zähne zwei Mal am Tag zu reinigen und sie bei regelmäßiger Pflege langfristig gesund zu erhalten. Das bedeutet allerdings auch, dass sie sensible Zähne nicht weiter schützen. Der wichtigste Inhaltsstoff in Zahncremes dieser Art ist Fluorid. Es gilt heute als entscheidend beim Schutz vor Karies und sollte daher in allen Zahncremes enthalten sein, nicht nur bei Universal-Zahncremes. Das ist leider nicht der Fall, wie die Tests der Stiftung Warentest und Öko-Test zeigen.
Pflege für empfindliche Zähne: Sensitiv-Zahnpasta
Sensitiv-Zahncremes haben mehr zu bieten, als Universal-Produkte. Sie eignen sich für Menschen mit schmerzempfindlichen Zähnen sowie bei freiliegenden Zahnhälsen und Zahnwurzeln. Spezielle Inhaltsstoffe sollen dafür sorgen, dass die Zähne robuster werden und der Schmerz nachlässt. Leider gibt es keine Garantie, dass diese Produkte tatsächlich so wirken, wie es die Hersteller versprechen. Insgesamt gibt es nur wenige wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit der Sensitiv-Zahnpasten. Doch die vorhandenen Studien wecken zumindest ein wenig Optimismus. Die Studienleiter heben folgende Wirkstoffe in Sensitiv-Zahncremes positiv hervor:
- Kaliumsalze (Kaliumnitrat, -citrat und -chlorid)
- Hydroxylapatit
- Arginin
- Aminfluorid
- Zinnfluorid
Wer Probleme mit schmerzempfindlichen Zähnen hat, sollte übrigens nicht nur bei der Zahnpasta ansetzen: Oft muss man zusätzlich die Zahnputztechnik optimieren oder das Zahnbürsten-Modell wechseln, um nachhaltig Verbesserungen zu erzielen. Falsches Putzen ist einer der Gründe, warum die Schmerzen überhaupt entstehen. Außerdem kann auch Karies oder eine andere Erkrankung von Zähnen und Zahnfleisch hinter den Schmerzen stecken. Ein Besuch beim Zahnarzt ist immer sinnvoll.
Weißer wirkende Zähne mit Whitening-Zahncreme
Sind die Zähne gelb, braun oder dunkel, greifen Menschen gern zu Whitening-Zahnpasten. Das Versprechen lautet, dass sie die Zähne aufhellen oder wieder Weiß machen. Zu den besonderen Inhaltsstoffen zählen Kieselsäure und Pyrophosphate. Letztere haben den Zweck, die Bildung von Zahnstein zu verhindern. Aktivkohle nimmt gelöste Ablagerungen auf. Bleichmittel zerstören unerwünschte Farbpigmente, während Farbpigmente als zugesetzter Inhaltsstoff den Gelbstich der Zähne unterdrücken sollen.
Leider gibt es für die versprochenen Wirkungen nur wenige oder keine Belege. Es kommt immer auch auf die natürliche Zahnfarbe an, wie gut die Whitening-Zahncremes überhaupt wirken können. Manche Menschen haben von Natur aus dunklere Zähne als andere. Dennoch schneiden einige Produkte in Tests wie jenen der Stiftung Warentest mit guten Noten ab. Wie bei anderen Zahnpasten sollte immer auch Fluorid enthalten sein, um der Bildung von Karies vorzubeugen.
Hinweis: Alle Zahncremes sind in der Lage, leichte Verfärbungen zu beseitigen, sogar die Universal-Pasten. Es ist daher nicht immer notwendig, ein spezielles Produkt zu kaufen, das die Zähne aufhellt. Es lohnt sich, eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Manchmal helfen allerdings nur noch Bleachings durch den Zahnarzt oder spezielle Maßnahmen wie das Ankleben von Keramikschalen. Wer trotzdem lieber Whitening-Zahnpasten ausprobieren möchte, sollte sie möglichst nur vorrübergehend nutzen. Es besteht das Risiko, dass die Schmiergelpartikel dem Zahnschmelz schaden.
Für die Kleinen: Zahnpasta für Kinderzähne
Kinderzahncremes zeichnen sich durch witzige Designs und einen kinderfreundlichen Geschmack aus. Während die Pasten für Erwachsene meist frisch bis scharf schmecken, sind die für Kinder eher süß und fruchtig. Dabei kommt natürlich kein Zucker zum Einsatz. Die Süße erzeugen die Hersteller durch zahnfreundliche Süßungsmittel. Ein weiterer Unterschied zu gewöhnlichen Zahncremes ist der Gehalt an Fluorid, der mit rund 500 ppm deutlich niedriger ausfällt. Kinder verschlucken eher Zahnpasta beim Zähneputzen. Doch da zu viel verschlucktes Fluorid Magenprobleme verursachen kann, ist es so niedrig dosiert.
Zahntyp bestimmen: Finde heraus, welche Zahnpasta gut für dich ist
Du bist dir nicht sicher, welche Zahnpasta die richtige für dich ist? Mit Universal-Zahncremes machst du viel richtig, wenn du bisher über gesunde Zähne verfügst. Leidest du unter schmerzempfindlichen Zähnen, kannst du es nach Rücksprache mit deinem Zahnarzt mit einer Sensitiv-Zahnpasta versuchen. Bist du von verfärbten Zähnen betroffen, bieten sich vielleicht sogar Whitening-Zahncremes an. Wichtig ist, dass deine Zahnpasta immer Fluorid enthält – und zwar in einer ausreichenden Menge.
Dein Alter ist für die Produktauswahl viel wichtiger als dein Zahntyp
Der Wirkstoff Fluorid kann unter anderem als Aminfluorid oder Natriumfluorid auf der Tube auftauchen. In Klammern steht oft eine Zahl dahinter, zum Beispiel in der Art „Natriumflorid (1450 ppm F)“. Das bedeutet, dass in einem Kilogramm dieser Zahnpasta 1.450 Milligramm Natriumflorid enthalten sind. Für Erwachsene ist das ein sehr guter Wert, für sie sollten es 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid sein. Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren verwenden Zahncremes mit rund 500 ppm Fluorid, ältere Kinder sowie Jugendliche diejenigen Sorten mit rund 1.000 ppm Fluorid.
Verwende nicht andauernd Kinder-Zahnpasta, wenn du erwachsen bist, denn sie enthält wahrscheinlich viel zu wenig Fluorid für deine Zähne. Genauso solltest du einem Kind keine Erwachsenen-Zahnpasta geben oder nur sehr geringe Mengen verwenden. Statt einem großen Zahnpasta-Streifen könntest du eine erbsengroße Menge auf die Zahnbürste deines Kindes geben. Manchmal finden sich dazu Empfehlungen auf der Tube.
Weitere Faktoren für die Auswahl der Zahnpasta
Empfindliche Zähne erfordern spezielle Zahncremes. Doch die Versprechen der Hersteller sind meist zu hochtrabend. Soll deine Zahnpasta nur wenig auf den Zahnoberflächen schmiergeln, informiere dich über den sogenannten RDA-Wert oder Abrasionswert der Zahnpasten. Damit weißt du schon vor dem Kauf, was auf dich zukommt. Leider steht dieser nur selten auf der Tube, sodass du am besten im Internet recherchierst. Liegt der RDA-Wert unter 40, ist es eine sanfte Zahncreme, die deine Zähne schonen wird.
Wer von Parodontitis betroffen ist, greift zu einer Zahnpasta mit einem RDA-Wert zwischen 30 und 60. Der Fluoridgehalt sollte zwischen 1.000 und 1.500 ppm liegen. Hast du es häufiger mit Zahnfleischentzündungen zu tun, lohnt sich zudem eine Zahnpasta mit anti-entzündlichen Inhaltsstoffen. Dazu zählen Kamille, Salbe, Rosmarin, Carbamid oder Allantoin.
Doch was hat es überhaupt mit den vielen Inhaltsstoffen auf sich, die auf den Tuben aufgedruckt sind? Viele klingen kompliziert und lassen sich teilweise kaum aussprechen. Möchtest du genau wissen, was in deiner Zahnpasta steckt, kannst du jeden Inhaltsstoff im Internet recherchieren oder eine App wie Codecheck nutzen, die dir mehr über die Zutaten verrät.
Lass den Geschmack entscheiden!
Bei der Wahl einer neuen Zahncreme empfehlen wir dir unbedingt, die neue Sorte zunächst einmal zu probieren. Der Grund: Jede Zahnpasta besitzt einen eigenen Geschmack, wobei jeder Mensch unterschiedliche Vorlieben hat. Manche mögen am liebsten milde Pfefferminze oder Wintergrünöl. Andere bevorzugen es süß. Für Süße sorgen zum Beispiel Sacharin oder Aspartat. Für Kinder stellt der Handel besondere Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Erdbeere oder Kaugummi bereit. Natürlich gibt es auch für Mutige Neues zu entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Zahnpasta mit Chili- oder Bacon-Geschmack?
Unser Tipp für mehr Nachhaltigkeit: Es ist wirklich ärgerlich, wenn man eine normalgroße Tube kauft und sie aufgrund geschmacklicher Differenzen nach dem ersten Test wieder entsorgen muss. Bei manchen Herstellern erhältst du auf Nachfrage eine Probe, die deutlich kleiner ausfällt. In einigen Supermärkten stehen außerdem Probier- oder Reisegrößen zum Verkauf.
Das Zubehör für deine optimale Zahnpflege
Mit Zahnpasta allen bleiben die Zähne leider nicht gesund. Die regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt und die Übernahme von Eigenverantwortung für gut gepflegte Zähne gehören ebenfalls dazu. Wer ein Leben lang gesunde Zähne haben möchte, muss zudem weiteres Zubehör nutzen. Was dazu gehört, erfährst du in diesem Abschnitt.
Die Zahnbürste ist der wichtigste Partner der Zahncreme
Die meisten Zahnbürsten sind Handzahnbürsten oder elektrische Zahnbürsten. Die elektrischen Modelle unterscheiden sich weiter in Rotationszahnbürsten, Schallzahnbürsten und Ultraschallzahnbürsten. Darüber hinaus kannst du kaubare Zahnbürsten, Interdentalbürsten (also Zahnbürsten für den Zahnzwischenraum) und Fingerzahnbürsten kaufen. Die Auswahl ist riesig: Sogar für Hunde gibt es inzwischen Zahnbürsten auf dem Markt.
Wähle nicht nur zwischen vielen verschiedenen Farben und Materialien wie Kunststoff oder Glas aus, sondern auch aus unterschiedlichen Härtegraden der Borsten. Weiche und mittelharte Zahnbürsten bieten sich für Menschen mit empfindlichen Zähnen und gereiztem Zahnfleisch an. Härtere Borsten entfernen Ablagerungen besser, sind aber nur für robustes Zahnfleisch sinnvoll. Wer von harten oder mittelharten zu weichen Borsten wechselt, sollte länger putzen, um dieselbe Reinigungswirkung zu erzielen.
Zahnseide macht die Zahnzwischenräume sauber
Wichtig für die Zähne ist, sich zwei Mal am Tag die Zähne zu putzen und zusätzlich ein Mal täglich mit Zahnseide durch alle Zahnzwischenräume zu gehen. Leider wissen viele Menschen nicht viel von der großen Bedeutung von Zahnseide für die Zahngesundheit oder unterschätzen sie. Nur rund fünf Prozent der Deutschen setzt jeden Tag Zahnseide ein. Dabei ist sie sehr effektiv im Kampf gegen Zahn- und Zahnfleischerkrankungen wie Karies und Parodontitis, denn die Zahnbürste kann nur rund 70 Prozent der Zahnoberflächen reinigen. Es lohnt sich also, diese Gewohnheit in den Alltag zu integrieren.
Du hast unter anderem die Wahl zwischen Zahnseide aus Kunststoff und echter Seide. Im Handel stehen gewachste und ungewachste Produkte zur Verfügung. Die gewachste Zahnseide gleitet leichter durch die Zahnzwischenräume, aber sie reinigt genauso gut wie ungewachste. Daneben finden sich sogar Zahnseiden, die mit Teflon beschichtet sind. Manchmal zeichnen sie sich auch durch einen angenehmen Pfefferminzgeschmack aus.
Weiteres Zubehör für das Extra an Zahnpflege
Neben Zahnbürsten und Zahnseide können Mundwasser oder Mundspülungen ebenfalls der Zahngesundheit dienen. Sie helfen je nach Rezeptur bei der Bekämpfung von Keimen und der Remineralisation des Zahnschmelzes. Somit wirken sie gegen Karies und Entzündungen. Manchmal ist sogar Fluorid enthalten, dass bei einer Mundspülung genauso vorteilhaft wirkt wie bei der Zahnpasta. Viele Produkte sorgen außerdem für ein frisches Mundgefühl durch ätherische Zusätze. Mundspülungen eignen sich vor allem als Ergänzung zu anderen Maßnahmen der Zahnreinigung. Nur medizinische Produkte ersetzen andere Formen der Zahnreinigung.
Zungenreiniger lösen zuverlässig den Belag von der Zungenoberfläche. Dort entstehen leicht unangenehme Gerüche, außerdem sehen belegte Zungen unappetitlich aus. Dabei kannst du sparen: Es gibt 2-in-1-Zahnbürsten, die auf der Rückseite des Bürstenkopfs mit einem Zungenreiniger ausgestattet sind. Kaugummi kann helfen, Beläge abzutragen und so die Zähne ganz nebenbei zu pflegen. Allerdings sollte der Kaugummi zuckerfrei sein. Darüber hinaus bieten manche Händler und Versandhäuser Werkzeuge zum Kauf, die dir sicher vom Zahnarzt bekannt sind. Es gibt unter anderem folgende Produkte zu kaufen:
- Mundspiegel
- Zahnsonden
- Zahnsteinentferner
- Mundduschen
- Zahnpoliersets
Die Geschichte der Zahnpasta
Wie kam der Mensch überhaupt zu der pflegenden Paste für die gute Mundhygiene? Die Geschichte der Zahnpasta reicht lange zurück. Längst vergangene Kulturen wie die alten Römer haben schon Zahnpulver genutzt, um die Zähne gründlich zu reinigen. Darin waren zunächst noch natürliche Inhaltsstoffe wie pulverisierte Muschelschalen, verbrannte Knochen, Natron oder Salz enthalten, die vor allem durch Reibung wirkten. Mit den Jahrhunderten veränderte sich die Zusammensetzung der Zahnputzpulver. Es enthielt eines Tages sogar Asche oder feine Marmorpartikel. Letztere kommen heute noch in Zahnpasta vor.
Von Seife und Fluorid in Zahnpasten
Im 19. Jahrhundert kam zum ersten Mal auch Seife in die Rezepturen. Doch obwohl die schäumende Wirkung vorteilhaft für die Reinigung war, hatte sie einen Mangel. Leider verklumpte die Seife leicht und war deswegen eher kompliziert in der Handhabung. Zu dieser Zeit tauchten auch diverse Zusätze gegen Entzündungen und Schmerzen und für einen besseren Geschmack auf, unter anderem Pfefferminzöl, Menthol, aber auch Zucker. Manche der Zutaten blieben bis heute. Einige – wie der Zucker – mussten bei modernen Zahnpasten aufgrund der Nachteile wieder weichen.
Mit der Industrialisierung wurden Zahnpasten immer besser, auch tauchten nun die ersten praktischen Tuben auf. Bis dahin gab es das Zahnpflegemittel vor allem in Blechdosen zu kaufen. Am Ende des 19. Jahrhunderts kamen Wissenschaftler der Entstehung von Karies und der Bedeutung von Fluorid auf die Spur. Mit „Kolynos“ entstand die erste Zahnpasta, die Keime wirksam bekämpfte. „Kolynos“ ist ein Produkt von Colgate, einem Unternehmen, das bis dahin auf Seifen spezialisiert war. Heute ist Colgate einer der wichtigsten Hersteller von Zahncremes weltweit und einer der Marktführer.
Moderne Zahnpasten und ihre Eigenschaften
Heute erhältliche Zahnpasten sind extrem gut auf die Bedürfnisse von Zähnen und Zahnfleisch angepasst. Sie enthalten moderne Putzkörper und Schaumbildner für die Reinigung sowie Fluoride und teilweise antibakterielle Wirkstoffe gegen Keime. Pyrophosphat hilft, Zahnstein zu vermeiden, weil Beläge nicht mehr so leicht mineralisieren. Konservierungsstoffe halten die Zahnpasta lange frisch. Geschmacksstoffe sorgen dafür, dass das Zähneputzen für uns angenehm ist. Im Vergleich zu den knochenhaltigen Zahnpulvern der Antike sind moderne Produkte ein extremer Kontrast. Dabei gibt es bis heute Menschen, die Natron oder Salz zur Zahnpflege nutzen – wie die alten Römer.
Radioaktiv und mit echtem Gold: Kuriose Fakten zu Zahnpasta
Rund um Zahncreme gab und gibt es einige kuriose Besonderheiten. Eine der erstaunlichsten Zahnpasten, die jemals produziert wurden, hieß Doramad. Sie enthielt Thorium-X und war dadurch radioaktiv. Dies sollte unter anderem dafür sorgen, dass Bakterien abgetötet und die Zähne „strahlend“ weiß werden. Leider wusste die Menschheit damals noch nicht, dass Radioaktivität auch für den Menschen schädlich ist. Nachdem über Japan zwei Atombomben abgeworfen wurden und die schädliche Wirkung der Radioaktivität nicht mehr zu leugnen war, wurde die radioaktive Zahnpasta für immer aus dem Handel genommen.
Resistenzen: Ein Problem, das die Menschheit noch lange beschäftigt
Einige Zahnpasten enthalten Triclosan. Der Wirkstoff ist nachweislich antibakteriell und hilft somit gegen die weit verbreiteten Zahnfleischentzündungen. Doch mit Triclosan geht ein großes Problem einher. Wie Antibiotika wird es viel zu häufig verwendet und das fördert Resistenzen von Bakterien. Das funktioniert so: Triclosan tötet die dafür anfälligen Bakterien zuverlässig ab. Doch es gibt immer ein paar Keime, denen solche Wirkstoffe aufgrund von Mutationen nichts anhaben können. Während die anfälligen Bakterien absterben, können sich die robusten nun erst recht vermehren: Ihnen steht nun mehr Platz und mehr Nahrung zur Verfügung. Die Nachkommen sind durch ihre Gene ebenfalls vor dem Wirkstoff geschützt.
Gegen diese Stämme gibt es nun leider keinen Wirkstoff mehr, sodass ihr Schaden nicht mehr so leicht zu verhindern ist. Dadurch entsteht eine paradoxe Situation: Indem Verbraucher gegen Bakterien vorgehen, fördern sie viel gefährlichere Bakterienstämme, die sich nur noch schwer oder gar nicht mehr durch verfügbare Wirkstoffe bekämpfen lassen. Um weitere Resistenzen zu verhindern, solltest du grundsätzlich auf Zahnpasta mit Triclosan verzichten. Andere Produkte unterstützen deine Zahngesundheit ebenfalls sehr gut ohne diesen Nachteil.
Zahnpasta als Mittel zum Doping
Schon immer ließen sich ungewöhnliche Zutaten in Zahnpasta einbringen. Zur Schmerzstillung fügten Hersteller ihren Produkten teilweise sogar Kokain hinzu. Das ist heute natürlich nicht mehr möglich, weil Kokain süchtig macht und gesundheitliche Probleme verursachen kann. Doch aufputschende Stoffe wie diese hatten manchmal auch einen anderen Zweck als nur zur Schmerzbehandlung.
Ende des 20. Jahrhunderts machte etwa der Fall Baumann im Laufsport große Schlagzeilen. Der Olympiasieger Dieter Baumann kam wegen nachgewiesenem Doping in ernsthafte Schwierigkeiten. Doch er stritt ab, jemals gedopt zu haben. In den anschließenden Untersuchungen wurde festgestellt, dass sich das Dopingmittel in der Zahnpasta des Sportlers befand und so in seinen Körper gelangt sein musste. Bis heute ist nicht klar, ob die Zahnpasta von Baumann und seinem Team oder von einem Konkurrenten manipuliert wurde. Dennoch wurden ihm einige Titel aberkannt.
Goldstunden: Wirken Mini-Nuggets gegen Keime?
Glitzernde Zahnpasta ist vor allem bei Kindern populär, doch Sorten mit echten Goldpartikeln richten sich vor allem an die erwachsene Zielgruppe. Dabei soll das wertvolle Metall im Mund antimikrobiell wirken. Doch Gold darf man in seiner Wirkung für die Zahnpflege nicht überschätzen: Zinknitrat ist in dieser Hinsicht viel wirkungsvoller, außerdem herrschen viele falsche Versprechen über die Wirkung von Gold in Zahnpasten vor.
Die 18 häufigsten Fragen zu Zahnpasta
Du glaubst, du könntest allein mit der Zahnbürste und Wasser die Zähne sauber halten? Leider stimmt das nicht: Zahnpasta ist das Geheimnis sauberer und gepflegter Zähne. Sie enthält Inhaltsstoffe, die Ablagerungen viel effektiver lösen und entfernen. Keime kannst du nicht allein mit Wasser und mechanischem Abrieb vertreiben. Nur mit dem wichtigen Fluorid stärkst du deinen Zahnschmelz. Durch angenehme Geschmacksstoffe sorgt Zahnpasta zudem dafür, dass man sich viel lieber die Zähne putzt als nur mit Wasser.
Es kann immer passieren, dass man beim Zähneputzen etwas Zahnpastaschaum verschluckt. Das ist unbedenklich. Vorsicht ist nur bei Kindern unter sechs Jahren angebracht: Sie können mit Magenproblemen auf verschluckte Zahnpasta reagieren. Sie sollten daher spezielle Kinderzahnpasten verwenden und nur mit kleinen Mengen die Zähne putzen.
Fluorid in Zahnpasta ist bei korrekter Anwendung der Zahnpasta nicht schädlich, auch nicht für Schwangere oder kleine Kinder. Eine Vergiftung ist allein durch Zähneputzen nicht möglich. Du müsstest die fluoridhaltige Zahnpasta aus drei großen Tuben leeren, um Vergiftungserscheinungen zu spüren. Per Gesetz ist sichergestellt, dass Hersteller die Menge an Fluorid in den Produkten nicht überschreiten. Dabei spülst du die Zahnpasta nach dem Zähneputzen sogar mit Wasser aus und schluckst den Schaum nicht herunter. Zinksalz unterscheidet sich von Fluorid: Zumindest in Kinder-Zahnpasten sollte kein Zinksalz enthalten sein.
Das ist unterschiedlich. Kinderzahncremes enthalten meist 500 ppm Fluorid (ppm = parts per million). Für Erwachsene stehen Produkte mit 1.000 bis 1.500 ppm bereit. Auch andere Werte sind möglich, jedoch darf laut der deutschen Gesetzgebung nicht mehr als 0,15 Prozent Fluorid für Erwachsene und 0,05 Prozent für Kinder in einer Zahnpasta enthalten sein. Manche Zahncremes enthalten kein Fluorid, vor allem im Bereich der Naturkosmetik. Sie schützen leider nicht ausreichend vor Karies. Greife daher immer zu fluoridhaltigen Produkten, um deinen Zähnen den bestmöglichen Schutz zu bieten.
Schaum erhöht den Spaßfaktor beim Zähneputzen. Er wird durch sogenannte Schaumbildner erzeugt, die sich in der Paste befinden. Ein typischer schäumender Inhaltsstoff ist Natriumlaurylsulfat. Der Zweck des Schaums ist, dass er die Zahnpasta im Mund gut verteilt, er gelangt fast überall hin. So löst er Plaques und Essensreste sogar an schwer zugänglichen Stellen und unterstützt die Reinigungswirkung. Schaum ist also sehr wichtig beim Zähneputzen.
Im Inneren der Zahnpastatube verbirgt sich das Geheimnis der gestreiften Zahnpasta. Hier ist sie noch nicht gestreift: Die Streifen entstehen erst beim Austreten aus der Tube. Das funktioniert unter anderem durch einen speziellen Tubenhals, der die Farben voneinander trennt. Im vorderen Teil der Tube befindet sich zum Beispiel eine Farbe, im Rest die andere. Drückt man auf die Tube, kommt zur gleichen Zeit aus beiden Bereichen etwas Zahnpasta heraus. Es spielt für die Wirkung übrigens keine Rolle, welche Farbe die Zahncreme hat, weil sie nur durch Pigmente erzeugt wird. Einfarbig ist sie genauso effektiv wie mehrfarbig.
Mikroplastik sollte nicht in die Umwelt gelangen, leider steckt es in zahlreichen Produkten des täglichen Lebens. Zahnpasten waren früher reich an Mikroplastik, doch die Zeiten haben sich teilweise geändert. Nach einer umfassenden Informationskampagne in den Medien haben viele Hersteller reagiert und die Rezeptur ihrer Produkte angepasst. Leider ist die Umstellung nicht bei allen Zahncremes erfolgt.
Zahnpasta mit Aktivkohle ist rabenschwarz und zurzeit voll im Trend. Dabei handelt es sich nicht nur um Marketing, denn der Stoff absorbiert beim Zähneputzen Beläge. Er hilft daher beim Reinigen der Zähne und stellt eine interessante Abwechslung zum sonst eher monoton wirkenden Zähneputzen dar. Aber Achtung: Auch Aktivkohle-Zahnpasta sollte immer ausreichend Fluorid enthalten, damit du Karies wirkungsvoll vorbeugst. Mehr über Zahnpasta mit Aktivkohle erfährst du in unserem in unserem Artikel zum Thema.
Eine Zahnpastatube ist eine sogenannte Leichtverpackung. Ist sie vollständig geleert, kannst du sie einfach in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne geben. Es gibt nur eine Besonderheit: Damit der Kunststoff recycelt werden kann, wirfst du Deckel und Tube getrennt in die Tonne. Hier erfährst du mehr über die Mülltrennung in Deutschland.
Zahnputzpulver ist der Vorläufer der Zahnpasta. Menschen putzten sich spätestens seit der Antike mit pulverisierten Knochen oder Muscheln die Zähne. Auch heute gibt es noch Produkte dieser Art, allerdings in moderner Ausführung. Zahncremes sind dennoch anwendungsfreundlicher, weil sie einfacher handzuhaben sind. Zahnputztabletten stellen eine relativ neue Entwicklung dar. In Papier verpackt sind sie vollständig frei von Plastik. Sie lösen sich im Mund auf und können so mit der Zahnbürste verputzt werden. Weil sie trocken lagerbar sind, können Hersteller auf Konservierungsstoffe verzichten.
Der RDA-Wert, auch bekannt als Abrasionswert, gibt die Schmiergelwirkung einer Zahncreme an. Ein niedriger Wert sagt aus, dass die Paste beim Zähneputzen nicht so stark schmiergelt. Das heißt, dass sie die Zähne mehr schont als ein Produkt mit hohem RDA-Wert. Gesunde Zähne und robustes Zahnfleisch kommen in der Regel problemlos auch mit hohen Werten zurecht. Die Liste verrät mehr:
- sehr wenig schleifend: RDA bis 20
- wenig schleifend: RDA 20 bis 40
- mittel schleifend: RDA 40 bis 60
- stark schleifend: RDA 60 bis 80
- sehr stark schleifend: RDA über 80
Die RDA-Werte sind leider oft nicht auf die Tuben aufgedruckt. Wer es genau wissen will, findet im Internet übersichtliche Listen, zum Beispiel hier.
Beim Zähneputzen ist etwas Zahnpasta auf die Bluse getropft? Die Kinder haben die ganze Tube auf dem Sofa verteilt? In der Regel ist das Malheur schnell wieder beseitigt. Wische den Klecks zuerst grob mit einem Tuch ab. Reste lassen sich einfach mit warmem Wasser auswaschen. Eingetrocknete Zahnpasta kannst du vorsichtig abkratzen. Doch am besten entfernst du sie so schnell wie möglich. denn durch die möglicherweise enthaltenen Bleichmittel kann die Oberfläche ihre Farbe verlieren.
Auf Zahnpastatuben ist kein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt. Und tatsächlich: Ungeöffnet bleibt Zahncreme jahrzehntelang frisch, vielleicht sogar länger. Anders ist es mit Zahnpasta, die bereits geöffnet worden ist. Keime breiten sich schnell aus, sobald Luft in die Tube gelangt. Sieh dir die Tube genauer an, um mehr zu erfahren. Es sollte das Symbol eines offenen Cremetiegels mit einer Angabe in der Art "12M" darauf zu finden sein. Das ist der Zeitraum, in dem die geöffnete Zahnpasta mikrobiell noch unbedenklich ist. "12M" bedeutet zum Beispiel zwölf Monate.
Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass eine erbsengroße Menge Zahnpasta zum Zähneputzen reicht. Doch tatsächlich gilt das nur für Kinder. Jugendliche und Erwachsene sollten einen Streifen in der Länge des Bürstenkopfs zum Zähneputzen verwenden. Der Streifen sollte mindestens einen Zentimeter lang sein. Nur dann ist die Reinigungswirkung gewährleistet und genug Fluorid zum Schutz der Zähne vorhanden. Erfahre in unserem Artikel mit elf Tipps für gesunde und schöne Zähne, wie du deine Pflege optimierst.
Das ist im Prinzip durchaus möglich. Doch es sollte eine einmalige Ausnahme bleiben, etwa wenn gerade keine andere Zahnpasta vorhanden ist. Die Produkte für verschiedene Altersgruppen enthalten nicht dieselben Mengen an Fluorid, daher können sie dem falschen Nutzer schaden. Kinder nehmen über Erwachsenen-Cremes zu viel Fluorid auf. Daher sollte nur eine sehr kleine, maximal erbsengroße Menge Zahnpasta zum Einsatz kommen. Erwachsene erhalten durch Kinderprodukte hingegen zu wenig von dem Wirkstoff, der nachweislich Karies vorbeugt.
Zahnpasta ist theoretisch immer im Haus. Warum sollte man sie also nicht bei Bedarf zweckentfremden? Manche Menschen schwören darauf, die Creme auf Pickel zu geben, um den Heilungsvorgang zu beschleunigen. Tatsächlich hilft Zahnpasta gegen Pickel, weil sie antiseptisch wirkt und Mitesser austrocknet. Leider ist das nur die eine Seite der Medaille: Einige Inhaltsstoffe in den Produkten reizen die empfindliche Haut eher und verstärken das Problem sogar. Das liegt auch daran, dass die Paste den Pickel weiter verschlossen hält und keine Luft an die Haut lässt. Zahnpasta gegen Pickel ist daher nicht zu empfehlen.
Im Internet finden Veganer viele Zahncremes, die vegan sind. Doch das trifft nicht auf jedes Produkt zu. Hier hilft es, die Zutaten zu prüfen. Glycerin stammt zum Beispiel in vielen Fällen aus tierischen Fetten. Bei Propolis, das Keime abtötet, handelt es sich um Bienenwachs. Antibakteriell wirkendes Laktoferrin stammt aus Kuhmilch oder Molke. Und für das schleifende Knochenmehl werden Tierknochen gemahlen. Darüber hinaus können weitere Stoffe mit tierischen Ursprung in der Zahnpasta enthalten sein. Im Zweifel hast du die Option, beim Hersteller nachzufragen.
Wer immer nach drei Monaten seine Zahnbürste gegen eine neue austauscht, hat schon viel für seine Zahnhygiene getan. Doch auch bei der Zahnpasta ist es sinnvoll, ab und zu die Marke zu wechseln. Experten empfehlen, ein oder zwei Mal im Jahr ein neues Produkt zu verwenden. Der Grund: Keime sind in der Lage, sich an Zahncremes zu gewöhnen und ihre Widerstandsfähigkeit an die Wirkstoffe anzupassen. Mit der Zeit wirken sie daher nicht mehr so gut. Durch den Wechsel kannst du die Mikroben immer mal wieder überrumpeln. Der Fluoridgehalt sollte aber immer deinem Alter entsprechen.
Unser Fazit: Die richtige Zahncreme findet sich leicht
Die Auswahl auf dem Markt ist erstaunlich groß, doch mit dem richtigen Hintergrundwissen fällt es dir sicher in Zukunft viel leichter, die passende Zahnpasta für deinen Bedarf zu kaufen. Wirf zum Beispiel einen Blick auf unsere Top-10 oder finde mehr über das Thema in unseren FAQ heraus. Nicht vergessen: Ab und zu die Sorte wechseln, hilft dir dabei, Bakterienstämme unter Kontrolle zu behalten. Wir hoffen, wir konnten dir mit unserem Kaufratgeber viele wertvolle Anregungen und Tipps liefern. Bleibe gesund und genieße deine wohlverdienten schönen Zähne!