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Aufhellen wurzelbehandelter Zähne – Die Walking-Bleach-Technik
... und wie die westliche Schulmedizin die Zunge im medizinischen Kontext betrachtet
- GESCHRIEBEN VON The Dental Check
- November 30, 2020
Die Zähne haben einen großen Einfluss auf das Erscheinungsbild des Menschen: Schöne, weiße Zähne signalisieren Schönheit und stehen für Vitalität und Gesundheit. Daher versuchen Zahnärzte, die eigenen Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Bei tiefgehenden Entzündungen ist eine Wurzelbehandlung jedoch häufig die letzte Option, um den Zahn zu retten. Als unerwünschte Nebenwirkung können sich Zähne, bei denen das Zahnmark geschädigt wurde sowie wurzelbehandelte Zähne, im Laufe der Jahre dunkel verfärben. Ein gewöhnliches Bleaching ist bei diesen Zähnen dann nicht mehr möglich. Für marktote Zähne gibt es mittlerweile allerdings die sogenannte Walking-Bleach-Technik. Wir zeigen dir, wie du trotz wurzelbehandelter Zähne die Ästhetik deiner Zähne zurückbekommst.
Was passiert bei einer Wurzelbehandlung?
Eine Wurzelbehandlung ist immer dann notwendig, wenn sich das empfindliche Gewebe im Inneren des Zahnes entzündet hat oder bereits abgestorben ist. Schuld daran ist meist eine fortgeschrittene Karies, die dafür sorgt, dass Bakterien bis in die Spitzen der Wurzelkanäle vordringen. Die Folge ist ein heftiger, pochender Zahnschmerz. Um den erkrankten Zahn zu retten, entfernt der Zahnarzt das befallene Gewebe und reinigt die Wurzelkanäle mit einer desinfizierenden Lösung. Anschließend werden die Wurzelkanäle durch ein spezielles Füllmaterial hermetisch verschlossen, damit keine Bakterien eindringen können. Doch leider lassen sich Zahnverfärbungen nach der Wurzelbehandlung nicht zu 100 Prozent vermeiden.
Ursachen für die Verfärbungen
In manchen Fällen verbleiben Blutreste im Zahnwurzelkanal, die aus dem behandelten Gewebe ausgetreten sind. Dabei zersetzt sich der darin enthaltene eisenhaltige Blutfarbstoff Hämoglobin, wobei die Abbauprodukte in das Zahnbein eindringen und es schwarz färben. Übersieht der Zahnarzt einen Teil des entzündeten oder abgestorbenen Gewebes, zerfällt das darin enthaltene Eiweiß, welches ebenfalls für dunkle Abbauprodukte sorgt. In solchen Fällen besteht zusätzlich die Gefahr, dass sich der Zahn erneut entzündet. In beiden Fällen gehen die Verfärbungen vom Zahninneren aus. Im Unterschied dazu werden äußere Verfärbungen durch Nahrungs- und Genussmittel verursacht, die sich von außen auf den Zahn legen. Diese Verfärbungen kannst du teilweise sogar selbst bekämpfen, beispielsweise mit speziellen Zahnbleaching Kits oder Whitening Pens.
Die Walking-Bleach-Technik
Bei der Walking-Bleach-Technik eröffnet der Zahnarzt die Krone und injiziert ein spezielles Bleichmittel in den Kanal, der früher das Zahnmark enthielt. Das Gel enthält meist Wasserstoffperoxid, das die Zahnsubstanz von Innen aufhellt. Da der Wirkstoff zeitverzögert seine Wirkung entfaltet, muss er mehrere Tage im Zahn verbleiben, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Anschließend entfernt der Zahnarzt das Bleichmittel und verschließt das Loch wieder mit einer speziellen Füllung. Da sich die Farbe des Zahnes innerhalb der ersten vier Wochen noch verändern kann, werden im Sichtbereich liegende Füllungen in der Regel erst nach Abschluss des Aufhellungsprozesses eingebracht.
Die Walking-Bleach-Technik ist sehr zeitintensiv, aber auch sehr erfolgreich: Sie ist risikoarm und wirkt auch dann, wenn die Verfärbung seit Jahren besteht. Zudem kann die Behandlung jederzeit wiederholt werden, wenn du nach einer gewissen Zeit mit dem Farbton nicht mehr zufrieden bist.
Was ist bei dieser Technik zu beachten?
Bevor eine Aufhellung aus dem Inneren des Zahnes heraus durchgeführt werden kann, muss der Zahnarzt den Zustand des zu behandelnden Zahnes überprüfen. Dabei darf der Zahn keine Auffälligkeiten an der Wurzelspitze zeigen oder eine unzureichende Wurzelfüllung besitzen. Um diese Faktoren zu überprüfen, veranlasst der Zahnarzt in den meisten Fällen ein Röntgen des Kiefers. Auch bei Aufbiss- oder Klopfempfindlichkeiten kann ein Bleaching vorerst nicht stattfinden, da dies Hinweise auf Entzündungen im Zahn sind. Anschließend kann der Zahnarzt eine Aussicht geben, wie gut die Chancen für eine Aufhellung mittels Walking-Bleach-Technik sind. Wie lange das Ergebnis dann erhalten bleibt, hängt in erster Linie von deinem Lebensstil ab. Färbende Nahrungs- und Genussmittel wirken sich hier ebenso auf den Farbton des Zahnes aus wie bei den restlichen Zähnen.
Nach einer Wurzelbehandlung – Bleaching nur nach Absprache
Grundsätzlich solltest du nach einer Wurzelbehandlung immer mit dem Zahnarzt absprechen, in welcher Form ein Bleaching der gesunden Zähne möglich ist. Auch wenn die Regale der Drogeriemärkte mittlerweile voll von Produkten sind, die eine einfache und kostengünstige Zahnaufhellung versprechen, können sie dem behandelten Zahn schaden. Im schlimmsten Falle besteht die Gefahr eines Zahnbruchs, da manche Bleichmittel, gerade aus dem Ausland, Zahnschmelz und Füllungen angreifen können.
Was kostet eine Walking-Bleach-Behandlung?
Die Kosten für ein solches Bleaching-Verfahren unterscheiden sich von Praxis zu Praxis. Da in der Regel nur ein einzelner Zahn behandelt wird, ist die Walking-Bleach-Technik jedoch wesentlich günstiger, als ein In-Office- oder Home-Bleaching von ganzen Zahngruppen. Im Schnitt kannst du mit einem Preis zwischen 70 Euro und 110 Euro rechnen. Da zusätzlich Untersuchungen vor dem eigentlichen Termin notwendig sind, solltest du vorab Angebote von verschiedenen Zahnarztpraxen einholen. Auf diese Weise kannst du die jeweiligen Konditionen und Leistungen miteinander vergleichen. Bei vielen Praxen ist es üblich, dass Termine zur Vor- und Nachsorge getrennt von der Behandlung berechnet werden.
Die Alternative – Zähne überkronen
Eine Krone ist ein dauerhafter Zahnersatz aus Kunststoff oder Keramik, der den behandelten Zahn überdeckt und die Verfärbungen somit kaschiert. Dabei wird der Zahn zunächst etwas abgeschliffen, wodurch Zahnsubstanz verloren geht. Anschließend wird die Krone an den Zahn angebracht. Eine schonendere Variante sind sogenannte Veneers – Keramikschalen, die auf die Vorderseite des Zahnes aufgeklebt werden. Beide Varianten unterscheiden sich optisch nicht von echten Zähnen und ermöglichen es, den Zahn farblich an die umliegenden Zähne anzugleichen. Allerdings solltest du beachten, dass eine Aufhellung der gesunden Zähne zu farblichen Unstimmigkeiten führen wird. Bei einem Zahnersatz kann es also passieren, dass du die Füllung beziehungsweise die Krone erneuern lassen musst, wenn du dich für ein Bleaching der gesunden Zähne entscheidest.
Fazit
Ein devitaler Zahn wird nicht mehr durch Nerven- und Blutbahnen versorgt, er ist daher sozusagen abgestorben. Aus diesem Grund kommt es häufig zu einer Verfärbung des Zahnes, die ihren Ursprung im Inneren des Zahnes hat. Ein herkömmliches Bleaching hilft dann nicht mehr weiter, da es nur Farbveränderungen im Zahnschmelz beseitigt. Die Aufhellung eines toten Zahnes hingegen erfordert ein Bleaching von innen. Auf diese Weise lassen sich wurzelbehandelte Zähne aufhellen und ästhetisch in das Gesamtbild integrieren. Ein gut behandelter Zahn kann so noch einige Jahre oder sogar Jahrzehnte im Kiefer verbleiben.